Aktuell ist der A-Lizenz-Inhaber Assistent von Sascha Lewandowski, Trainer der A-Junioren von Bayer Leverkusen. Wie Lewandowski, der in Bochum wohnt, ist aber auch Behnert im Ruhrgebiet verwurzelt – und genau dahin kehrt er nun zurück: Am 1. Juli wird Behnert den Westfalenligisten TuS Heven übernehmen.
"Freue mich auf die neue Erfahrung"
Obwohl von einer „Rückkehr“ eigentlich keine Rede sein kann, denn: „Ich bin Hevener. Seit dem achten Lebensjahr bin ich Vereinsmitglied, der TuS Heven ist mein Heimatklub.“ Somit waren die Wege kurz und das Ergebnis fast logisch, als in Witten nach einer langfristigen Lösung für die erste Mannschaft gesucht wurde. „Dass ich demnächst mal im Senioren-Fußball arbeiten wollte, war schon länger kein Geheimnis mehr“, erklärt Behnert außerdem – und so kam dann eins zum anderen. „Ich stand immer mit den Verantwortlichen im Kontakt, im Winter wurde es dann irgendwann konkret.“ Nach einem weiteren Telefonat vor wenigen Tagen war dann alles in trockenen Tüchern.
Bemerkenswert: Der TuS Heven wird Behnerts erste Station als Seniorencoach sein. „Ich habe richtig Lust darauf, einfach mal etwas Neues zu machen. Sich mit gestandenen Fußballern im Alter zwischen 20 oder 30 Jahren auseinanderzusetzen ist sicherlich etwas anderes, als mit den jungen Spielern zu arbeiten. Aber ich freue mich auf die neue Erfahrung.“
Die Kluft zwischen Junioren- und Senioren-Bereich hält der Vater einer Tochter für nicht allzu groß. „Das ist kein riesiger Unterschied. Man muss sich nur mal vor Augen halten, welche Rolle die jungen Spieler um die 20 Jahre mittlerweile in vielen Senioren-Mannschaften spielen, um zu merken, dass das keine zwei verschiedenen Paar Schuhe sind. Was schon eher ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass die Rahmenbedingungen beim TuS Heven natürlich ganz andere sind, als bei einem Verein wie Bayer Leverkusen.“
Jedoch klopfen die Wittener, die vor zwei Jahren noch in der Bezirksliga kickten, vehement an die Tür zur Oberliga! Gegen den dritten Aufstieg in Serie hätte Behnert natürlich nichts einzuwenden, aber wenn es nicht klappt, dann wäre das für den neuen Coach nicht das geringste Problem. „Die Frage nach dem Aufstieg ist für den Verein interessanter als für mich persönlich. Mir geht es darum, den Spielern meine Fußball-Philosophie zu vermitteln. In welcher Liga das dann sein wird, ist gar nicht so entscheidend.“ Eben jene Idee vom Spiel sei schwierig in Worte zu kleiden, Behnert versucht es mit nackten Zahlen. „Ich gewinne lieber 4:3 als 1:0“, sagt der Angestellte, der viele Jahre an der Seite von Peter Hyball arbeitete und auch einen Superstar wie Mario Götze schon unter seinen Fittichen hatte. Ein weiterer Satz gibt in Sachen Taktik und Co. noch mehr Aufschluss: „Ich halte nichts von starrem Systemdenken, mit jedem Pass kann sich ein System verändern.“
Duda: "Fachkompetenter und begeisterungsfähiger Trainer"
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So geht's »Apropos Veränderungen: Ist Behnert in Heven schon in die Planung des Kaders für die kommende Spielzeit involviert? „Ja, bei den laufenden Gesprächen werde ich schon miteinbezogen“, berichtet der von Hevens Abteilungsleiter Marek Duda als „fachkompetenter und begeisterungsfähiger Trainer“ gelobte Mann.
Das Feld hoch über dem Ruhrufer indes scheint bestellt. 35 Punkte hat der mit Abstand beste Aufsteiger der Staffel 2 auf dem Konto, Platz vier würde am Saisonende sicher zum Sprung in die fünfthöchste Spielklasse reichen. Da bleibt Behnert gar nichts anderes übrig, als den Hut vor seinen Vorgängern zu ziehen. „Was der Hansi (Bruch, Anm. d. Red) in den letzten zwei Jahren in Heven erreicht hat ist einfach sensationell. Und auch die Ergebnisse von Onur Cinel sprechen für sich.“ Der erst 26-jährige Interimstrainer holte aus vier Spielen zehn von zwölf möglichen Punkten und darf auch unter Behnert gerne beim TuS arbeiten. „Er ist kompetent und macht einen sympathischen Eindruck. Ich würde mich freuen, wenn er bleibt.“