Die meisten Kenner der Szene rieben sich zu Beginn der Saison die Augen. Auch beim Spitzenspiel gegen die Spvgg. Erkenschwick lieferten die Wittener eine reife Leistung ab. Dass die Gäste am Ende der von Taktik geprägten Partie allerdings mit leeren Händen dastanden, lag vor allem an ihrer mangelnden Durchschlagskraft.
Denn was sie bis rund 30 Meter vor das von Marcel Müller gehütete Tor zustande brachten, genügte durchaus höheren Ansprüchen. Doch dann waren sie zumeist mit ihrer Weisheit am Ende. Das bemängelte auch Trainer Hans Bruch anschließend. „Wir haben nach vorne hin einfach viel zu wenig investiert. Gegen eine Mannschaft mit einem so guten Stürmer wie Stefan Oerterer reicht es einfach nicht, nur das Gegentor zu verhindern.“
Oerterer war es am Ende auch der den Unterschied machte. Immer anspielbereit, deutlich schneller als seine Gegner, ging von ihm stets Gefahr aus. Was Oerterer besonders auszeichnet: Auch nach vergebenen Großchancen steckt er nicht den Kopf in den Sand, „sondern sucht weiter seine Chance“, wie er selber sagt. Kurz vor der Halbzeit vergab er noch die beste Gelegenheit leichtfertig, doch als es rund eine viertel Stunde nach Wiederanpfiff einen Strafstoß für seine Farben gab, markierte er das 1:0 eiskalt (62.) – und brach so den Wittener Widerstand. Anders ist es nämlich nicht zu erklären, dass Rechtsverteidiger Kevin Kokot munter durch die Hevener Hintermannschaft spazieren konnte und zum 2:0 einschoss (73.).
Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Sebastian Westerhoff, mustergültig bedient vom starken Oerterer (87.). Doch nicht die drei Treffer lobte Trainer Magnus Niemöller: „Das war heute taktisch die mit Abstand beste Saisonleistung von uns“, freute er sich darüber, dass sein Konzept gegen gute Wittener optimal aufgegangen war.
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