„Wenn wir hier einen Zähler mitnehmen könnten, das wäre schon so etwas wie der Jackpot“, orakelte er. Doch der Hauptgewinn blieb aus. Schon nach einer Viertelstunde war nämlich klar, dass es für die Gäste nichts zu bestellen gibt. Denn da führte der HSV durch eine wunderschöne Direktabnahme von Michael Kaminski (11.) und einen Foulelfmeter von Kapitän Michael Erzen (15.) bereits 2:0.
Mit dem Gefühl, die Partie sicher im Griff zu haben, ließen die Hausherren plötzlich die Zügel schleifen. Was nicht nur Erzen, der seine Nebenleute immer wieder lautstark aufforderte, doch wieder engagierter zu Werke zu gehen, sondern auch Spielertrainer Lars Müller ärgerte: „Auch wenn wir zur Halbzeit mit 3:0 geführt haben, meine Kabinenansprache war deutlich lauter als in manch anderem, fühlbar engeren Spiel.“
Seine deutlichen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Tabellenführer ging nach der Pause wieder zielstrebiger zu Werke, traf allerdings auch nur noch auf wenig Gegenwehr. Nicht nur bei den nächsten drei Treffern zum 6:0-Endstand durch erneut Erzen (48.), Semih Aktas (54.) und dem eingewechselten Sascha Ernst (72.) konnte man mehr als einen Klassenunterschied ausmachen.
Da hilft es auch nicht, dass Heiko Sulzbacher seine Jungs zur Halbzeit „eigentlich noch loben wollte“, wie er anschließend angab. Denn er hatte einige gute Ansätze ausgemacht. Doch das vermieste ihm der Treffer kurz vor der Pause. Denn genau wie bei den folgenden drei Gegentoren gab sein Team nur Geleitschutz. „Gerade im Zweikampf sind wir einfach viel zu lieb“, ärgerte er sich. So wurde aus seinem Traum ein kleiner Albtraum. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal so deutlich verloren habe.“
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