Am Ende behielten die klar favorisierten „Rothosen“ aber die Oberhand, setzten sich mit 2:1 (0:1) durch und nahmen aus den 90 Minuten vor allem eine wichtige Erkenntnis mit.
Denn nach den letzten Wochen, in denen die HSV ihre Gegner regelmäßig dominierte und diese – wenn auch manchmal mit Anlaufschwierigkeiten – stets klar besiegte, stufte Trainer Lars Müller den Arbeitssieg als äußerst lehrreich ein. „Wir haben gesehen, dass es ganz schnell nach hinten losgehen kann, wenn man nicht 100 Prozent gibt. Das ist vielleicht das, was wir mitnehmen können.“ Soll heißen, seine Schützlinge dürfen sich im Aufstiegsrennen keine Sekunde ausruhen.
Doch genau das taten die Gastgeber in den ersten 45 Minuten. Zwar optisch überlegen, fehlten in Sachen Einsatz und Entschlossenheit die letzten Prozente, was Christoph Escherhaus mit der DSC-Führung bestrafte (36.). „Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen. Wir waren aus meiner Sicht zu bequem, haben zu wenig investiert“, monierte Müller.
Eine lautstarke Kabinenpredigt blieb zwar aus, der Coach betonte aber nach dem Abpfiff: „Man muss nicht unbedingt laut sein, um deutlich zu werden.“ Wie die Worte auch ausgesprochen wurden, sie kamen jedenfalls an.
Hamm agierte engagierter und zielstrebiger und wurde durch den Doppelpack von Michael Erzen belohnt. Erst drückte er eine Vorlage von Sturmpartner Aaron Vasiliou über die Linie (50.), dann verwandelte er einen vom Spielertrainer rausgeholten Elfmeter zum 2:1 (71.). „Der Sieg war zwar knapp, aber verdient. Wir hatten auch Chancen, um höher zu gewinnen“, resümierte Müller. So musste bis zum Schlusspfiff gezittert werden, aber dafür gab es eine lehrreiche Erfahrung, die im Aufstiegskampf sehr wertvoll sein kann.