"Diesen Sieg mussten wir uns mit viel Mühe erarbeiten", erkannte TSG-Trainer Lothar Huber nach dem Abpfiff einer hart umkämpften Partie und lobte seine junge Mannschaft für ihr geduldiges Spiel. Vier Tore und zwei Platzverweise – das ist die Bilanz eines unterhaltsamen Fußballnachmittags im Sprockhövler Baumhof.
Der Gast aus Eving-Lindenhorst erwischte dabei einen wahren Traumstart. Es waren keine zwei Minuten vergangen, da drosch Karim Bouasker die Kugel schon in die Maschen – 0:1. Beflügelt von der frühen Führung spielten sich die spielfreudigen Evinger in der Anfangsphase weitere hochkarätige Chancen raus und offenbarten so die Lücken im Defensivgefüge der TSG. Doch der an diesem Tag bärenstarke Keeper Daniel Pommer verhinderte nicht nur in Halbzeit eins Schlimmeres.
Überlegenheit, die allerdings nicht lange andauern sollte. Denn in der 15. Minute erwies Robin Tech seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er nach einer Notbremse mit Rot vom Platz gestellt wurde. Eine umstrittene Entscheidung: "Man kann die Karte geben, aber ich fand die Entscheidung ein bisschen hart, zumal der Schiedsrichter im zweiten Durchgang eine ähnliche Situation auf der Gegenseite deutlich harmloser bewertet hat", haderte Gästecoach Daniel Rios.
Denn obwohl sein Team sich auch in Unterzahl weitere hochkarätige Chancen erarbeitete, fand der Gastgeber nun mehr und mehr ins Spiel und drehte die Partie mit den Toren von Kapitän Raoul Meister (29.) und Berkant Canbulut (42.). Besonders über die Entstehung des zweiten Treffers ärgerte sich Rios: "Nach einer Flanke aus dem Halbfeld darf der Torschütze im Strafraum niemals so frei zum Kopfball kommen."
Auch im zweiten Durchgang fiel die Unterzahl der Gäste kaum ins Gewicht. "Wir haben auch mit einem Mann weniger gut mitgehalten, das Spiel offen gestaltet und uns einige gute Gelegenheiten erarbeitet", hob der TuS-Coach hervor. Sein Gegenüber wollte seinem Team deshalb allerdings keinen Vorwurf machen: "Solche Situationen sind immer schwierig. Der Gegner spielt dann nämlich 'Alles oder Nichts'."
Nach zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten hatte Sprockhövel das glücklichere Ende für sich, als Serkan Aydin mit seinem Kontertor zum 3:1 den ersten Saisonsieg in der Nachspielzeit dingfest machte. Daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für Adrian Wasilewski nichts (84.). „Wenn uns das dritte Tor früher gelungen wäre, dann hätten wir nicht so lange zittern müssen. Wir müssen uns bei unserem Schlussmann Daniel Pommer bedanken, er war heute überragend und hat uns die drei Punkte gesichert“, analysierte Huber.