Hevens Trainer Hansi Bruch, der eigentlich schon bekanntgegeben hatte, dass er im Sommer den Verein verlässt, belohnte sich für‘s Bleiben jetzt mit dem Aufstieg in die Westfalenliga. Das lag auch an der taktischen Umstellung in der Pause. Seine Begründung: „Ich wollte den Gegner mehr unter Druck setzen und habe deshalb umgestellt. Diese taktische Maßnahme hat dann auch gegriffen.“ Kurz nach dem Sieg gegen Haspe freute er sich auch schon auf die höhere Klasse: „Wir sind spielerisch stark genug, um auch dort ein Wörtchen mitzureden. Für uns geht es erstmal darum, den Nichtabstieg zu schaffen.“
Haspes Kapitän Michel Amaral hatte eine mögliche Erklärung für den Einbruch seiner Mannschaft parat: „Wir haben im ersten Durchgang ein unheimlich hohes Laufpensum absolviert und es kann sein, dass dies für den einen oder anderen von uns zu viel war. Nach dem 1:1 haben wir dann auch noch die Orientierung verloren und nach dem 1:2 war das Spiel gegessen.“
Schon vier Tage zuvor hatten die Hasper den ersten Matchball, doch sie verloren mit 1:2 gegen die SpVgg. Vreden. „Uns hat in beiden Spielen die mannschaftliche Geschlossenheit gefehlt“, bemängelte Amaral. „Die Gegner haben uns letztendlich gezeigt, wie man richtig fightet.“
Für Hevens Abwehrchef Mark Heinrich war es „das Spiel des Jahres, in das wir nur sehr schleppend rein gekommen sind.“ Nun muss er es in der kommenden Saison mit den Stürmern eine Klasse höher aufnehmen. „Einige von uns haben schon so hoch gespielt. Aber gerade für die jüngeren Leute freut mich das ganz besonders“, betonte der Innenverteidiger. „Der Klassenerhalt steht an oberster Stelle. Aber mal gucken, was noch so geht.“
Danilo Labarile hatte seine Truppe nach 36 Minuten in Führung gebracht. Verständlich, dass der Mittelfeldakteur nach dem Spiel geknickt war: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Die beiden Relegationsspiele waren ein Spiegelbild der Saison. Wir haben mal überragende Leistungen gezeigt und eine Woche später waren wir dann katastrophal. Gegen Vreden waren wir wirklich schlecht, gegen Heven war es eigentlich okay.“ Sein Zusatz: „Wir hatten es am Ende aber auch nicht verdient, aufzusteigen.“
Zur Pause brachte Bruch Julian Zimmer für den wirkungslosen Daniel Mudric. Ein Wechsel, der sich auszahlen sollte. „Wir hatten im zweiten Durchgang einfach die nötige Galligkeit“, sagte Zimmer. „Wir haben die ganze Saison auf diesen Moment hingearbeitet. Ich bin nun sehr glücklich.“ In der Kabine übernahm auch er das Wort: „Ich habe gesagt, dass wir mehr schießen müssen. Aufsetzer sind für einen Torwart auf dem nassen Kunstrasen nicht einfach.“
Die Anhänger beider Lager waren sich alles andere als einig, für wen der Spielort ein Vorteil war. Während ein Rentner aus Haspe betonte: „Die Hevener haben doch hier schon in der Saison gespielt“, konterte ein Fan des TuS: „Na und? Ihr habt doch zuhause Kunstrasen.“
Auf Seite 3: Interview mit Hevens David Nyenhuis