Denn Evings Top-Torjäger Karim Bouzerda soll seinen Gegenspieler Marvin Sell mit einem Faustschlag niedergestreckt haben. Hordels Trainer Frank Wagener war außer sich und versicherte anschließend: „Er hat ihn mit der offenen Faust geschlagen, das würde ich vor jedem Gericht bezeugen“.
Evings Coach Daniel Rios hingegen hat von der ganzen Aktion nichts mitbekommen, versprach aber Konsequenzen, „wenn das wahr ist“. Fest steht indes, dass auch das Schiedsrichtergespann die Situation nicht gesehen hat und somit eine Verbandssperre ausbleibt.
Doch zuvor wurde auch Fußball gespielt in Dortmund. Von Beginn an bekamen die Zuschauer ein temporeiches Spiel zu sehen, in dem das erste Tor nicht lange auf sich warten ließ. Soundiata Fernandes Gomes war es, der mit einem gefühlvollen Lupfer aus 16 Metern die frühe Führung für Eving-Lindenhorst besorgte (5.). In der Folge agierten beide Teams mit offenem Visier, die Chancen lagen aber beim Gastgeber: Zweimal Bastian Erzen (15., 17.), sowie Karim Bouzerda (33.) hätten einen beruhigenden Vorsprung herausschießen können. Hordeler Chancen waren rar gesät, die größte hatte Alex Wagener, dessen Kopfball jedoch auf der Linie geklärt wurde (34.). „In der ersten Halbzeit haben wir ordentlich gespielt und wenig zugelassen. Wir hätten aber auch zwei, drei Tore mehr erzielen und den Sack zumachen können“, kritisierte Rios.
Zur zweiten Hälfte trat der Gast aus Bochum personell wie taktisch verändert mit einem 3-5-2-System an, was sich schnell bezahlt machte. Nikolai Nehlson erzielte zunächst aus kurzer Distanz den Ausgleich (47.) und hätte kurz darauf nachlegen können, traf aber nur die Latte (53.). Es dauerte nicht lange, bis sich der Gastgeber vom Schock erholte und seinerseits in Person von Karim Bouzerda wiederum in Führung ging (58.).
Das war der Startschuss für Hordels Angriffswelle, in der Eving nur noch zu Kontern kam. Nikolai Nehlson wiederum war es, der mit einem Doppelschlag sein Team belohnte und das Spiel drehte (76., 86.). Patrick Rudolph setzte mit seinem verwandelten Foulelfmeter den Schlusspunkt der Partie (90.). „Das war ein verdienter Sieg. Wir haben mehr investiert und durch unsere Überzahl im Mittelfeld mehr Druck aufbauen können“, freute sich Hordels Übungsleiter Frank Wagener trotz der unschönen Szenen nach Spielschluss.