So lautete das Fazit nach dem 3:1-Erfolg der SGW am Lüttinghof. Dabei war es zunächst der lautstarke Wattenscheider Anhang, der nach rund 15 Minuten ziemlich bedient war. Denn da lief beim Team von Trainer André Pawlak zunächst nicht viel zusammen. „Wir haben schlecht reingefunden“, betonte sodann auch der SGW-Coach. „Hassel hätte auch 2:0 führen können.“ Und wer weiß, wie die Partie dann ausgegangen wäre. Aus auch für Heim-Trainer Christoph Schlebach unerklärlichen Gründen konnten die Hasseler nach der 1:0-Führung, die Pierre Bendig nach einer Ecke von Tim Ballschmiede per Kopfball besorgt hatte (15.), nicht mehr an ihre starke Anfangsphase anknüpfen. Bis dato fand das Spiel fast ausschließlich in der Wattenscheider Hälfte statt.
SC Hassel: Stauder - Voßschmidt (46. Urbainski), Heitbreder, Talarek, Ligmann - Grad (68. Köse) - Kaul, Liedtke, Ballschmiede (76. Yahkem) - Ali Khan, Bendig. SG Wattenscheid: Fronczyk - Köksal, Keller, Melchner, Kemler (57. Mouelle Koulle) - A. Issa - Davulcu, I. Issa, Sichler (23. Rudnik) - Erdmann, Sarisoy. SR: Holger Derbort (Ahaus). Tore: 1:0 Bendig (13.), 1:1 A. Issa (37.), 1:2 Sarisoy (45.), 1:3 Erdmann (90.). Gelb-Rote Karte: Liedtke (wiederholtes Foulspiel). Zuschauer: 150.
Nach der frühen verletzungsbedingten Auswechslung von Carsten Sichler, für den Simon Rudnik in die Partie kam (23.), änderte sich dies grundlegend. „Wir standen zu tief hinten drin und zu weit weg vom Mann“, analysierte Schlebach. Die Schwarz-Weißen besannen sich auf ihre kämpferischen Fähigkeiten und übten deutlich mehr Druck aus. Die Ecke schien eigentlich bereits geklärt, aber Ali Issa profitierte von einer erneuten Hereingabe und staubte vom linken Pfosten aus ab (37.). Und mit dem Halbzeitpfiff war die Partie bereits gedreht. Hassels Schlussmann Sören Stauder konnte den Ball nach einem Torschuss von Samet Davulcu nur abprallen lassen, Serafettin Sarisoy konnte anschließend erfolgreich nachsetzen.
„Nach der Pause hätten wir den Sack früher zu machen müssen“, betonte Pawlak. Im Hinterkopf hatte er vermutlich die große Chance von Timo Erdmann, der aber an dem herausgestürmten Keeper Stauder scheiterte (54.). Seine Sorge blieb aber dennoch unbegründet, denn Torgefahr konnte die Heimmannschaft nicht mehr ausstrahlen. In der 73. Minute, kurz zuvor musste Hassels Arek Grad mit Veracht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden, schien die Partie gelaufen. Nach einem Fehler von Casary Liedtke, der kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, erzielte Davulcu das vermeintliche 3:1, der Linienrichter hatte aber die Fahne gehoben. Und so musste der SGW-Anhang bis zur Schlussminute warten, ehe Erdmann zunächst Stauder umzirkelte und dann zum 3:1 einschob. Es folgte eine gar nicht mehr enden wollende Humba der Wattenscheider Spieler und Fans.