Nämlich für die Gastgeber. „Wenn man den Ausgleich mit dem Schlusspfiff kassiert, muss man von einer gefühlten Niederlage sprechen“, stöhnte Klaus-Dieter Friers. Der Sportlicher Leiter der Westfalia hatte mit ansehen müssen, wie Ramazan Ünal mit der letzten Aktion des Spiels dem Aufsteiger den Traum vom zweiten Heimsieg der Saison zerstörte. Mit einem feinen Heber aus rund 20 Metern über BV-Keeper Adrian Goly ließ der Dröscheder Winterzugang die Borussen jubeln. „Wir wussten vorher schon, dass er ein guter Akteur ist“, hielt Alen Terzic fest, der Dröscheder Coach freute sich aber natürlich diebisch über den Einstand nach Maß des ehemaligen Ennepetalers. Aus Sicht des Gästetrainers ging das Remis dann auch vollkommen in Ordnung. „Klar ist es glücklich, wenn man so spät noch den Ausgleich macht – aber es war mehr als verdient. Wenn Wickede gewonnen hätte, wären die fünf Punkte weg gewesen und man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie das unbedingt verhindern wollte“, lautete Terzics Kommentar zum Teilerfolg.
Die Iserlohner hatten in einer niveauarmen ersten Hälfte noch „so ihre Schwierigkeiten gehabt“, ließen sich vom späten Rückstand aber nicht schocken: Marcel Städter hatte den Ball nach einer langen Flanke nicht wirklich gefährlich auf den Dröscheder Kasten gebracht, doch Julian Schmahl ließ den Ball durchflutschen. „Wir sind glücklich mit 1:0 in Führung gegangen“, musste auch Friers zugeben. „Danach haben wir noch einmal alles nach vorne geworfen und wie die Verrückten gepresst“, schilderte Terzic dann den finalen Sturmlauf der Gäste, der schließlich von Ünal auch belohnt wurde.
Nicht nur der Torschütze bekam von seinem Trainer ein Sonderlob, auch Faruk Cakmak. „Er hat eine richtig gute Partie gemacht“, zeigte sich sein Chef auch von der zweiten jüngsten Verpflichtung angetan. Eine weitere gute Nachricht aus dem Borussen-Lager erschließt sich schon aus der Aufstellung: Vincenzo Burgio konnte trotz der vor kurzem erlittenen Knieblessur (RevierSport berichtete) 90 Minuten lang mitwirken. „Wir haben ihn die ganze Woche intensiv gepflegt“, hielt Terzic fest.
Wickede hingegen pflegt seinen Heimkomplex und die Gewohnheit, jeden möglichen Befreiungsschlag zu verpassen. „Wir sind noch nicht ganz fit, da fehlt es am Ende dann einfach, wenn es darum geht, einen Vorsprung auch über die Zeit zu bringen“, wusste Friers vor den schweren kommenden Aufgaben seiner Westfalia. Der Aufsteiger muss sich in den Derbys in Hombruch und gegen Eving beweisen und hat zudem die hohen Auswärtshürden in Ennepetal und Sprockhövel zu meistern.