Von 26 angesetzten Verbandsliga-Spielen konnten am Sonntag nur 18 stattfinden. Während in der Westfalenliga 2 alle neun Partien planmäßig über die Bühne gehen konnten, guckten die Amateure in der Parallelstaffel und auch in der Niederrheinliga in die Röhre. RevierSport sprach mit Holger Tripp, Staffelleiter der Niederrheinliga, über die Herausforderung, den Spielbetrieb in Herbst und Winter zu organisieren.
Holger Tripp, befürchten Sie angesichts von vier Spielabsagen am Sonntag in der Niederrheinliga schon ein ähnliches Terminchaos wie im vergangenen Winter?
Im Grunde ist es noch viel zu früh, darüber jetzt schon eine Aussage zu treffen. Am Ende stellt sich aber immer wieder heraus, dass man das Wetter nicht beeinflussen kann. Egal, was für einen Spielplan man macht: Gegen Wetterkapriolen ist man nie gefeit.
Und für dieses Jahr...
... wurde schon wieder ein sehr harter Winter prognostiziert, ich weiß. Damit muss man leben. Leider Gottes können wir in diesem Punkt nicht agieren, sondern müssen reagieren.
Worauf müssen Sie bei der Terminierung von Nachholspielen achten?
Nach Möglichkeit versuche ich, Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.
Was heißt das konkret?
Einzelne ausgefallene Spiele sollten möglichst zeitnah nachgeholt werden. Das muss nicht innerhalb von drei Tagen sein, sollte aber zumindest innerhalb der nächsten Wochen passieren. Da kann mir keiner kommen und sagen: Wir holen eine Partie aus dem November am Ostersamstag nach. Fallen komplette Spieltage aus, sieht das schon anders aus, die kann man auch guten Gewissens wesentlich später nachholen.
Was sind die bevorzugten Ausweichtermine?
Da ist als erstes der nächste Samstag, also der 20. November, der Tag vor dem Totensonntag zu nennen. Dann würden die Spiele natürlich nachmittags stattfinden. Außerdem haben wir noch Sonntag, den 19. Dezember als Nachholtermin. Denn der 14. Spieltag, der jetzt am Wochenende angesetzt war, sollte ja eigentlich erst am 19. Dezember stattfinden. Das haben wir aber vor der Saison auf dem Staffeltag geändert. Ich finde das auch sehr vernünftig, wofür braucht man ein spielfreies Wochenende Mitte November?
Sind Nachholspiele unter der Woche für Sie also nur eine Notlösung?
Nein, wenn die betroffenen Vereine sich auf einen Termin am Mittwochabend einigen, bin ich damit sofort einverstanden. Da sind eher Vereine wie der VfR Warbeyen, die kein Licht am Platz haben, ein Problem. Denn die hinken schon mit zwei Spielen in der Landesliga Niederrhein 3 hinterher.
Aber sicher gibt es bei Ansetzungen an Wochentagen desöfteren arbeitsbedingt Probleme, zumindest für die Auswärtsmannschaft, oder?
So dramatisch sehe ich das nicht, bei Anstoßzeiten um 19.30 Uhr oder 20 Uhr ist das machbar.
Der Sommer ist doch eigentlich die schönste Zeit für das Fußballspielen!
Naja, jeder kann sich das dann auslegen, wie es ihm passt – und auch dort wird es Probleme geben. Im Hochsommer bei 38 Grad und hoher Ozon-Belastung will auch keiner auflaufen.
Wäre denn eine moderate Verlängerung der Saison denkbar?
Wir sind uns da im Verband schon einig und haben für die nächste Saison geplant, bis Mitte Juni zu gehen. Zwar muss man bedenken, dass es Entscheidungsspiele geben kann und das Spieljahr am 30. Juni offiziell endet, aber ich denke, dass ist für alle die beste Lösung.