Nach knapp einer Stunde – die Aplerbecker waren gerade auf die Siegerstraße gebogen – verletzte sich Torwart Jan Broda am Knie und musste ausgewechselt werden. „Ich dachte spontan, das war ein Foul, ist aber nichts wildes, der steht wieder auf und kann weitermachen“, schilderte Elbracht, wie er die Situation gesehen hatte. „Aber seine Mimik hat dann schnell verraten, dass es was Schlimmeres sein muss, er war schon sehr konsterniert.“ Möglich, dass es nur eine Prellung des Gelenks ist, aber auch ein Kreuzbandriss ist denkbar. „Das wäre natürlich der Worst Case, vor allem weil sich David Steindor am Mittwoch im Pokalfinale schon eine schwere Knieverletzung zugezogen hat. So viel Pech kann man eigentlich nicht haben“.
Vor allem, weil die 09er davon abgesehen am Sonntag eigentlich eher Glück hatten. „Das war ein mäßiges Spiel von uns, die Partie an sich hat mich nicht euphorisiert. Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und haben den Gegner nach einer komfortablen 3:0-Führung noch einmal ins Spiel gebracht. Aber dass uns eine Durchschnittsleistung zum Sieg gereicht hatte, ist naürlich umso besser.“
Die andere Seite der Medaille durfte Christoph Schlebach kommentieren: „Für uns war hier mehr drin. Die erste Halbzeit haben wir kontrolliert, aber man muss zugeben, dass wir uns auch keine klaren Tormöglichkeiten erspielen konnten. Nach dem Sonntagsschuss, der die 1:0 Führung bedeutete, sind wir dann nicht mehr so ins Spiel gekommen.“
Der "Sonntagsschuss" (den selben Ausdruck benutzte übrigens auch Schlebachs Gegenüber) stammte von Raphael Lorenz, er hatte in der 48. Minute ganz genau Maß genommen. „Wir waren nach der Pause anscheinend noch nicht wieder wach“, schüttelte Schlebach mit dem Kopf – der SCH-Trainer hatte damit sogar ein generelles Problem seiner Mannschaft ausgemacht. „Das war nicht das erste Mal, dass wir nach dem Seitenwechsel die ersten Minuten verpennen, da muss sich die Mannschaft besser konzentrieren.“
Der ehemalige Herner schaut ansonsten „weiterhin immer nur nach unten. Auch wenn wir in der Lage sind, mit allen mitzuhalten – der Abstand ist nicht groß.“ Etwas überschwänglicher schätzt man die bisherige Ausbeute in Aplerbeck ein. „Kaum jemand hat uns zugetraut, dass wir so gut abschneiden und wir waren uns ja auch selbst nicht sicher, was wir leisten können. Es wird zwar verdammt schwer, dieses hohe Niveau zu halten, aber wir genießen den Moment.“ Da lachte Elbracht dann doch wieder und gönnte sich einen Schluck...