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Hombrucher SV
Der neue Sportliche Leiter im Interview

Hombruch: Interview mit Neu-Manager Schütz

Als der Hombrucher SV seinen Fans und Mitgliedern am Sonntag die neue Mannschaft für die Westfalenliga präsentierte, fehlte ein hochkarätiger Neuzugang noch.

Arthur Matlik kam zu Wochenbeginn vom SC Preußen Münster an die Deutsch-Luxemburger Straße (RevierSport berichtete). Im Interview sprach mit Achim Schütz, dem neuen Sportlichen Leiter, ging es aber auch über die Ausrichtung des Vereins.

Achim Schütz, zuerst zu Ihnen, endlich hat der Hombrucher SV einen Sportlichen Leiter!

Offiziell beginnt meine Arbeit nun mit dem Saisonbeginn, aber natürlich habe ich mich vorher schon mit den Verantwortlichen beschnuppert. Und schließlich wurde dann am Montag der Vertrag zwischen dem Vorstand und mir unterzeichnet.

Wie sieht ihr Aufgabengebiet aus?

Bei uns gibt es zwei Bereiche, zum einen den Jugend- bzw. Förderbereich, ich bin aber ausschließlich für die Westfalenliga-Mannschaft zuständig. Ich kümmere mich um die Kaderzusammenstellung, die Vertragsgespräche, die Etatplanung und alle möglichen administrativen Dinge, die so anfallen.

Der Verein hat sozusagen gemerkt, dass er sich in der Westfalenliga strukturell breiter aufstellen muss?

Richtig, das war auch nötig, denn Samir Habibovic war zuvor schon ein ziemlicher Einzelkämpfer hier. Der Westfalenliga-Aufstieg kam im Vorjahr ja total überraschend, so plötzlich hatte keiner Zeit, sich um einen Sportlichen Leiter zu kümmern. Da hat der Trainer viel selbst geschultert, auch der 1. Vorsitzende ist hier und da eingesprungen, aber ideal war das nicht.

Sie haben auch selbst Erfahrung als Trainer – geben Sie dem Trainerteam Tipps oder halten Sie sich da lieber heraus?

Wir sprechen bei den Einheiten natürlich über diese Dinge, egal ob es um taktisches oder technisches geht, auch um die individuelle Beurteilung der Spieler. Samir Habibovic ist auch kein Mensch, der ein Problem damit hat, Ratschläge anzunehmen. Ich darf meine Meinung kund tun, auch ungefragt, das ist ein Nehmen und Geben. Die Entscheidungen trifft am Ende aber er.

Sie verstehen sich gut, obwohl Sie 15 Jahre Altersunterschied trennen?

Die Chemie stimmt, alle zusammen sind wir ein gutes Quartett.

Zur Person: Hans-Joachim Schütz ist 48 Jahre alt und arbeitet als Polizist in Unna, wo der Familienvater auch lebt. Bis Dezember 2009 war der Inhaber der Vereinsmanager-A-Lizenz für den FC 96 Recklinghausen tätig, davor unter anderem bei TuRa Rüdinghausen und den Frauen-Teams des FC Gütersloh 2000 und der SG Wattenscheid.

Haben Sie nach dem ersten Westfalenliga-Jahr denn nun Angst vor dem „verflixten“ zweiten?

Die Erfahrung hat schon oft gezeigt, dass das zweite Jahr in der tat schwieriger ist, also sollte man gewarnt sein. Aber wir arbeiten dagegen und wissen um unsere Qualität.

Wie schwer wiegt der Abgang von Tim Schwarz?

Klar, er war unser bester Stürmer. Alles in allem ist der Kader aber in diesem Jahr mindestens so gut besetzt wie im letzten.

Ist ein einstelliger Tabellenplatz das Saisonziel? In der letzten Spielzeit wurde Hombruch Neunter.

Das war schon großartig, vor allem weil wir am Ende sogar noch vor dem ASC 09 Dortmund standen. Wir haben uns für die neue Saison 40 Punkte vorgenommen. Im letzten Jahr waren wir nicht einmal auf einem Abstiegsrang. Es wäre super, wenn wir das wiederholen könnten.

Apropos ASC, außer den Aplerbeckern sind nun auch noch Westfalia Wickede und der TuS Eving-Lindenhorst in der Westfalenliga vertreten – da war der Jubel sicher groß, oder?

Ganz klar, wir haben uns riesig gefreut, dass auch Eving-Lindenhorst noch aufgestiegen ist, obwohl sie das Relegations-Finale schon verloren hatten. Die sechs Derbys gegen die anderen Dortmunder Klubs sind sicherlich die Saison-Highlights für uns, gerade in Zeiten wo immer weniger Leute zu den Spielen kommen. Bei der Heim-Premiere gegen Wickede hoffen wir auf 1.000 Zuschauer.

Sonst hat der HSV nur ein Bruchteil davon.

Ich habe überspitzt schon mal gesagt, wenn Hombruch aufsteigt, dann kriegt es keiner mit...

Ein Grund zu kommen, ist demnächst vielleicht Arthur Matlik. Wie kam dieser Transfer zustande?

Es war Zufall. Ich habe mitbekommen, dass er sich in Münster nicht mehr so richtig wohl fühlte und Kontakt zu ihm aufgenommen. Er hat dann ein paar Mal mittrainiert und es hat ihm wohl ganz gut gefallen. Am Ende hat er sich trotz anderer Offerten für uns entschieden, darüber haben wir uns sehr gefreut.

Was ist er für ein Spieler?

Er ist in der Defensive variabel einsetzbar und wird uns da mit seiner Erfahrung viel Stabilität verleihen, immerhin hat er bei Preußen Münster, wo er sogar Kapitän war in der Regionalliga gespielt. Er soll aber auch ein Führungsspieler werden und unsere junge Truppe ein bisschen an die Hand nehmen.

Die letzte Frage: Wer ist Ihr Meisterschaftsfavorit?

Das ist ganz schwer zu sagen. Der TuS Erndtebrück ist sicherlich zu nennen, da wird auch ein hoher finanzieller Aufwand betrieben. Und der DSC Wanne hat sich natürlich auch das Ziel auf die Fahne geschrieben. Aber oft rutscht ja noch einer ganz oben rein, den man gar nicht auf dem Zettel hatte.

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