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TuS Ennepetal
Riedel: "Wir sind kein Retortenverein"

Ennepetal: Fußball-Chef Riedel im Interview

Trotz des 0:3 in Hombruch geht der TuS Ennepetal als bester Aufsteiger der Westfalenliga 2 durch. Abteilungsleiter Thomas Riedel denkt aber schon weiter.

RevierSport sprach mit dem Ennepetaler Fußball-Chef über die bisherige Saison, das mögliche Gesicht der Westfalenliga 2 in der nächsten Saison und den Vorwurf, der TuS sei ein "Retortenverein".

Thomas Riedel, wie beurteilen Sie das bisherige Abschneiden in der ersten Westfalenliga-Saison?

Hätten wir in Hombruch gewonnen, hätte ich gesagt, dass wir mit einem Auge nach oben schielen können. Das können wir jetzt vergessen. Was aber festzuhalten bleibt, ist, dass wir uns vor keinem in der Westfalenliga verstecken müssen. Und wenn es so kommt, wie es im Moment aussieht, können wir meinetwegen noch zehn Jahre in der Westfalenliga spielen.

Wie meinen Sie das?

Guckt man sich die Situation in der NRW-Liga und den Landesligen an, steht uns in der nächsten Saison die beste und attraktivste Verbandsliga-Saison aller Zeiten bevor. Als Aufsteiger kommen Weißtal oder Rothemühle hinzu und vielleicht der TuS Eving-Lindenhorst. Auch auf SW Wattenscheid darf man sich freuen. So wie es im Moment aussieht, könnten Wattenscheid 09 und Sprockhövel, ein absoluter Traditionsklub und unser Nachbar, herunterkommen. Das wäre eine tolle Konstellation.

Wie sieht es mit den Planungen für die nächste Spielzeit aus? Sind Sie mit den Planungen schon durch?

Wir haben von 50 Prozent des Kaders eine Zusage für die nächste Saison. Aufgrund des langen Winters haben wir ein bisschen später mit den Gesprächen begonnen. Irgendwie kommt man beim Training in der Halle nicht in die Stimmung, sich über die nächste Saison zu unterhalten.

Sind denn Neuverpflichtungen geplant?

Neben Marco Polo, der von Borussia Dröschede zu uns wechselt und den ich für einen der besten Verteidiger der ganzen Liga halte, planen wir nur punktuelle Neuverpflichtungen. Vielleicht noch drei, vier Spieler. Die sollen uns eher in der Spitze als in der Breite verstärken.

Wie beurteilen Sie die Arbeit von Trainer Helge Martin?

Wir sind hochzufrieden. Er holt das optimale aus dem Kader raus. Er passt aber nicht nur sportlich super zu uns, sondern auch menschlich. Und das ist bei uns sehr wichtig.

Wie sieht das Umfeld beim TuS Ennepetal denn aus?

Wir sind ein sehr familiärer Klub und ganz sicher kein Retortenverein. Ich weiß, dass es die Meinung gibt, bei uns ginge es nur über das Geld. Weil wir vor fünf Jahren noch in der A-Kreisliga gespielt haben. In der Hinsicht sind wir aber meilenweit von anderen Vereinen entfernt. Im Kader der Westfalenliga-Mannschaft befinden sich 15 oder 16 Eigengewächse und die Mannschaft steht sehr eng zusammen. Wir haben ohne Probleme immer wieder A-Jugendliche bei der Ersten eingebaut. Und die zweite Mannschaft rekrutiert sích im Prinzip nur aus Jungs aus der eigenen Jugend. Ein Vertreter des Gegners war mal ganz verwundert, dass bei uns nach dem Spiel noch alle im Vereinsheim zusammenkommen und fragte, was denn los sei. Das ist bei uns aber normal! Für mich steht fest: Wenn nach dem Spiel im Vereinsheim kein Bier mehr miteinander getrunken wird, dann höre ich auf mit Fußball.

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