„Das ist für uns eine super Geschichte“, freut sich Peter Anders auf den Vest-Knaller.
Der Coach des FC 96, der in Erkenschwick wohnt, strahlt: „Dass wir mit den Schwarz-Roten auf Augenhöhe sind, ist etwas einmaliges. Das weiß jeder Recklinghäuser zu schätzen.“ Auch wenn er jahrelang das Trikot der Spielvereinigung getragen und am „Stimberg“ sogar den Aufstieg in die zweite Bundesliga gefeiert hat, muss die „alte Liebe“ am Samstag ab 14 Uhr ruhen: „Ich bin nun FC‘ler. Nachher können wir uns ja wieder verstehen, aber nicht während des Duells.“
Das wird schwer genug, denn die Akteure kennen sich aus dem Eff-Eff und verbringen auch ihre Freizeit zusammen. Mirko Eisen kam aus Erkenschwick, während Daniel Eisenkopf beispielsweise den umgekehrten Weg gegangen ist. „Die Jungs werden ganz bestimmt über sich hinauswachsen, um es den anderen zu zeigen“, weiß Anders, dass der Prestige-Kampf nicht nur bei den Fans einen hohen Stellenwert genießt.
Apropos Fans: Während Anders zum Schlager mit etwa 500 Besuchern rechnet, lacht sein Gegenüber, Jürgen Wielert, nur müde: „So viele kommen doch alleine schon aus Erkenschwick. Wir werden ganz sicher die Schallmauer von 1.000 Zuschauern durchbrechen.“
Der Trainer des Spitzenreiters ist sich ganz sicher, dass „die große Kulisse der passende Rahmen für diese Begegnung sein wird“. Während es für Anders allerdings etwas besonderes sein wird, versucht der ehemalige Bochumer Brisanz herauszunehmen. „Für mich ist es ein ganz normales Match, auch wen ich weiß, dass es für die Leute eine heiße Kiste ist.“
Und die Anhänger dürfen sich schon darauf freuen. Denn Anders verspricht ein Fußballfest: „Wir wollen die Zuschauer ganz bestimmt nicht vergraulen und werden deshalb offensiv agieren“, verspricht der 60-Jährige, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. „Ich bin mir sicher, dass es ein offener Schlagabtausch werden wird, in dem wir am Ende die Oberhand behalten.“
Und erneut geht Wielert, der ebenfalls in Bestbesetzung auflaufen kann, contra: „Ich stimme ihm zu, dass es ein Feuerwerk geben wird. Aber wir werden zum Schluss ein Tor mehr erzielen.“ Seine Elf hat sich beim 6:0-Sieg gegen Hassel jedenfalls schon warmgeschossen. „Natürlich waren wir gut drauf, aber Hassel war auch erschreckend schwach. Deshalb dürfen wir das nicht überbewerten“, meint Wielert.
Wie es auch sei, der FC 96 hat neben einer Tombola auch ein buntes Rahmenprogramm aufgeboten. Und Anders merkt an: „Wir haben 4.000 überdachte Tribünenplätze. Selbst wenn es regnet, wird niemand nass. Und dieses Derby wird auch auf jeden Fall ausgetragen.“ Schließlich hat man drei Jahrzehnte darauf gewartet.