So nachhaltig beeindruckte der 22-Jährige dabei, dass auch der inzwischen geschasste Trainer der Bundesliga-Truppe, Marcel Koller, auf ihn aufmerksam wurde. Und nicht nur das - nachdem Aydin nur eine Woche mit den Profis trainiert hatte, wurde er von dem Schweizer für das Auswärtsspiel des VfL in Hoffenheim nominiert, wo Aydin auch gleich sein Bundesliga-Debüt feierte. „Das war etwas ganz besonderes“, denkt der Angreifer gerne an den 12. September zurück, auch wenn es damals in Sinsheim eine 0:3-Klatsche für seine Bochumer setzte.
Deutlich besser hingegen als bei der ersten Mannschaft läuft es derzeit bei der Zweitvertretung des VfL, die nach zwölf Spieltagen auf Rang drei in der Regionalliga rangiert. „Wir stehen in der Defensive deutlich sicherer als im letzten Jahr und vorne haben wir so viel Qualität, dass wir immer unsere Tore machen können“, fasst Aydin die simple Erfolgsformel zusammen.
Große Gedanken um seine bisher noch ausbaufähige Quote (drei Tore in neun Partien) macht sich Aydin dabei aber nicht. „Ich erarbeite mir schließlich meine Chancen und das ist das wichtigste“, bleibt er gelassen, gesteht aber freilich auch ein: „Mit meiner Ausbeute bin ich natürlich noch nicht so zufrieden. Vor dem Tor muss ich noch abgezockter werden.“
Deutlich mehr Freude macht Aydin hingegen der Blick in die direkte Nachbarschaft - genauer gesagt nach Gelsenkirchen, wo sein ehemaliger Mitspieler Lukas Schmitz, in der vergangenen Saison bei der VfL-Reserve zumeist nur Bankdrücker, beim FC Schalke 04 für jede Menge Furore sorgt und am Sonntag im Spiel gegen den Hamburger SV sogar sein erstes Bundesligator feiern durfte. „Ich stehe in regelmäßigem Kontakt mit Lukas“, verrät Aydin und sagt: „Für ihn hätte es überhaupt nicht besser laufen können. Er hat dort einen Super-Trainer, der auf ihn baut. Das ist schon toll.“
Ihn selber zieht es aber dennoch nicht nach Schalke. „Es ist zwar schon sehr interessant, was dort passiert, ich will mich aber beim VfL durchsetzen“, stellt Aydin klar, der einst gemeinsam mit Lukas Schmitz und Verteidiger Christian Kalina von der TSG Sprockhövel zum VfL wechselte.
Bis es soweit ist, gilt es aber für Aydin, sich in der zweiten Mannschaft weiter für höhere Aufgaben zu empfehlen. Und wenn es mit dem Toreschießen dann auch wieder so klappt wie in der vergangenen Saison, dürfte der Höhenflug der „kleinen Bochumer“ in absehbarer Zeit kaum ein Ende finden. Zumal auch die Mannschaft inzwischen daran glaubt, dass es sich bei dem starken Saisonstart keineswegs um ein Strohfeuer handelt. So auch Aydin, der sagt: „Unser Ziel ist es jetzt, so lange wie möglich oben mitzuspielen.“ Und was ist dann drin für den VfL in dieser Saison? „Die Mannschaft ist so intakt. Uns ist noch einiges zuzutrauen.“