Der Trainerberuf verlangt eine Menge Fingerspitzengefühl. Man muss quasi permanent gegensteuern. „Läuft es schlecht, muss man zusehen, dass es nicht zu negativ wird. Und auch bei Teams, die eine längere Erfolgsserie haben, muss man immer zusehen, dass der Spannungsbogen hoch bleibt. Druck hast du dabei aber praktisch immer“, erläutert Uwe Erkenbrecher. Er muss es wissen, schließlich ist er bereits seit 17 Jahren in diesem Geschäft tätig.
Da es zuletzt äußerst rund lief, gilt es nun also, bis zum Ligaspiel bei Bayer Leverkusen II am Samstag Reizpunkte zu setzen. Und dazu muss das Trainerteam nicht mal schrecklich weit ausholen. Köln II macht sich als Schreckgespenst ganz gut, schließlich ist die 0:2-Heimpleite noch in bester schlechter Erinnerung: „Bayer ist wie Köln eine sehr junge, gefährliche Mannschaft, auch wenn das in der Tabelle nicht so rüberkommt“, weiß die andere „Trainerhälfte“ Ralf Aussem. Und Erkenbrecher warnt ebenfalls scharf davor, den Regionalliga-15. zu unterschätzen: „Wir dürfen uns von dem schnellen, fast schon körperlosen Spiel der quirligen Offensivleute nicht noch einmal so überraschen lassen wie gegen Köln.“
Uwe Erkenbrecher (Foto: mmb).
Zumal die RWE-Kicker sicherlich nicht vorhaben, sich das frisch gewonnene Selbstvertrauen nach der Mini-Serie wieder ruinieren zu lassen. Denn auch im Training beflügeln die Erfolge, so dass Erkenbrecher hofft, dem Kölner Nachwuchs nicht nur kämpferisch die Stirn bieten zu können. „Fußballerisch war schon wieder eine leichte Verbesserung zu erkennen. Kombinationsspiel, Dreiecksspiel, das sieht schon alles ein wenig selbstverständlicher aus. Nur müssen wir das jetzt auf Pflichtspielniveau beweisen.“ Vordergründig wird aber auch in Köln die Defensive gefordert sein, glaubt der ehemalige Werder-Bremen-Profi: „Wenn wir wieder den unbedingten Willen an den Tag legen, die Null zu halten, dann bin ich überzeugt, dass wir dort drei Punkte holen können.“