Nur drei Tage nach dem ersten Meisterschaftsspiel bei Eintracht Trier hatte die zweite Garde der Königsblauen Reserve noch einmal die letzte Möglichkeit sich beim Tests gegen PSV Eindhoven II in den Vordergrund zu spielen. Das Ergebnis der 0:2-Niederlage: das Aufräumen im Kader geht weiter.
Sowohl Marcel Ramsey und Pascal Odrich konnten Cheftrainer Oliver Ruhnert und Nachwuchsleiter Uwe Scherr auch gegen die Holländer nicht überzeugen. Ihnen wurde erneut nahe gelegt, sich noch bis zum Ende der Transferperiode am 31. August einen neuen Verein zu suchen. „Aus Ausbildungsmannschaft müssen wir gewährleisten, dass unsere Spieler auch ihre Einsatzzeiten bekommen. Aufgrund der Konkurrenz auf ihren Positionen würden Ramsey und Odrich auf Null Einsätze bei uns kommen“, erklärt der 37-Jährige Ruhnert. Beide Spieler wurden erst im Sommer aus der eigenen A-Jugend in die zweite Mannschaft hochgezogen und haben noch Verträge bis zum 30. Juni 2010.
Auch Florian Thorwart, in der abgelaufenen Saison noch Stammspieler in der Schalker Ínnenverteidigung und ebenfalls noch mit einem Kontrakt bis zum Saisonende ausgestattet, befindet sich weiterhin auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Allerdings könnte der 27-Jährige erst einmal bleiben, falls seine Suche erfolglos verlaufen sollte. „Florian Thorwart hat sich bei uns immer sehr professionell verhalten. Deshalb spielen wir auch mit offenen Karten und haben ihn über seine Situation aufgeklärt“, erläutert Oliver Ruhnert.
Definitiv bleiben darf indes der von Ruhnert und Scherr ebenfalls stark kritisierte André Kilian. Den gebürtigen Herner beorderte der Fußballlehrer schon in Trier von der Position des Rechtsverteidigers auf die des Sechsers und erkannte zuletzt deutliche Fortschritte. „Er hat sich im Moment deutlich stabilisiert. Er tritt wesentlich besser auf, als zuletzt in der Vorbereitung. Außerdem hat sich auch sehr selbstkritisch verhalten. Er hat unseren Weckruf Gott sei Dank verstanden“, lässt Ruhnert durchblicken. „Ich bin froh, dass meine Leistung nun wieder stimmt. Mein Ziel ist es immer zu spielen und mich stetig zu steigern“, zeigt sich Kilian erfreut und fügt an: „Auf meiner neuen Position sehe ich mich auch selbst langfristig. Als Sechser kann ich mein Potenzial noch besser abrufen.“
Anders sieht es beim Japaner Shohei Matsunaga und bei Christian Melchner (beide Vertrag bis 30. Juni 2010) aus. Da sie noch keinen neuen Klub gefunden haben wollen Sie vorerst bleiben. „Christian Melchner ist bei uns nicht erste Wahl. Deshalb sind wir gesprächsbereit. Falls er noch einen neuen Verein findet, bei dem er öfter spielen kann, würden wir ihn gehen lassen. Wir müssen ihn aber nicht akut abgeben“, klärt der Cheftrainer der königsblauen Reserve auf.
Allerdings kündigte der Schalkes Nachwuchsleiter Uwe Scherr an, gegenüber den Streichkandidaten hart zu bleiben, falls sie bis Ende des Monats keinen neuen Arbeitgeber finden. „Die zur Diskussion stehenden Spieler werden garantiert keine Minute mehr für uns spielen. Mit ihnen kann ich nichts anfangen. Alle können uns ablösefrei verlassen, da sie bei uns leistungsmäßig hinten dran sind. Ich erwarte von allen meinen Spielern, dass sie permanent und Woche für Woche an ihre Leistungsgrenzen gehen“, sagt der 42-Jährige.