„Die Truppe macht auf mich einen sehr guten Eindruck, wir haben viel gearbeitet, vor allem im Bereich Ausdauer.“ Inbegriffen war auch eine Leistungsdiagnostik in Zusammenarbeit mit Professor Freiwald von der Uni Wuppertal, nach dem Gockel der Mannschaft „gute Ergebnisse“ bescheinigen kann.
Weniger aussagekräftig waren da die bisherigen Testspiele gegen die Bezirksligisten TuS Haltern und SG Sendenhorst, die laut Gockel eher als „öffentlichkeitswirksam“ zu bezeichnen sind. „Mehr Aufschluss geben werden die Spiele gegen Hamm und Delbrück.“
Nach dem Test gegen den SC Delbrück geht es direkt weiter ins Trainingslager nach Herzlake. Dort, wo sich bis vor kurzem auch der FC Schalke quälte, werde der SCP aus Gockels Sicht aber vorrangig am spielerischen und taktischen Feinschliff feilen. Momentan liege der Fokus noch mehr im Bereich Ausdauer und Kraft.
Im spielerischen Bereich muss nach der letzten Saison vor allem an der Durchschlagskraft im Angriff gearbeitet werden. „Wir waren eins der abwehrstärksten Teams der Liga, aber nach vorne fehlte einfach der letzte Tick. So mussten wir bereits früh in der Saison den Kontakt zur Tabellenspitze abreißen lassen.“ Damit sich das nicht wiederholt, wurden mit Wojciech Pollok (SV Wilhelmshaven) und Sami El-Nounou (VfL Bochum II) zwei Torgaranten nach Münster gelotst, um den Konkurrenzkampf im Sturm zu schüren. „Wir haben in der Offensive nun noch größere Qualität“, betont Gockel, „aber auch das Mittelfeld muss mehr nach vorne tun. Bereits dort fängt der Angriff an. Das war vor allem in der letzten Saison ein Manko“.
Sollte der SCP seine Offensivprobleme in den Griff bekommen, gibt es für Gockel nur ein Ziel: „Platz eins. Wir treten an um oben mitzuspielen, aber uns ist bewusst, dass der Tabellenzweite bereits der erste Verlierer ist. Die Infrastruktur im Verein ist geschaffen worden, um den Aufstieg zu erreichen.“ Das nötige Glück wolle man sich in der Saison erarbeiten. Glück kann man auch in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen Hertha BSC gebrauchen. „Dieses Spiel ist für alle ein Highlight.
"Der Ansturm ist riesig. Es gibt doch nichts schöneres als unter Flutlicht vor ausverkauftem Haus zu spielen", bemerkt der Ex-Profi. Die Favoritenrolle liege ganz klar bei der alten Dame Hertha, aber auf eine Überraschung hofft Gockel dennoch: „Im letzten Jahr hatten wir den VfL Bochum am Rande der Niederlage und vielleicht gelingt es uns diesmal, in einer großartigen Atmosphäre ein paar Extraprozente rauszukitzeln.“