Seitdem erlebte er drei Trainer in der Metropole: Ernst Middendorp vom 7. April 2009 bis 6. Mai 2009, Michael Kulm (1. April 2009), Heiko Bonan (23. März 2008). Jetzt wartet Kurth auf den Nachfolger von Middendorp. Thomas Strunz könnte sich an seine Liste erinnern, die er vor der Verpflichtung des ehemaligen Bielefelders hatte: Er sprach mit Christian Schreier (zuletzt Trainer bei Union Berlin, danach Sportlicher Leiter bei SC Paderborn), Michael Krüger, der mit Braunschweig 2005 aufstieg und zuletzt beim sudanesischen Klub Al-Merrikh 2008 Meisterschaft und Pokalsieg holte. Als es um die damalige Nachfolge von Heiko Bonan ging, stand Uwe Erkenbrecher zur Debatte, der aber beim Berliner Regionalligisten Türkiyemspor Berlin engagiert ist. RS Online fragte beim 110fachen Bundesligaspieler Kurth nach, wie die aktuellen Schwingungen im Team sind.

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Markus Kurth, der Trainer kam nicht, haben Sie so was schon einmal erlebt?
Nein, noch nie. Es ist sicherlich nicht günstig, die Mannschaft zwei Tage im Unklaren darüber zu lassen, wie es weiter geht. Man sollte mit offenen Karten spielen wenn man keine Lust hat, eine Aufgabe weiter zu übernehmen und das Handtuch schmeißen will.
Wie war die Zusammenarbeit?
Vor allen Dingen kurz. Die Ansprachen waren hart. Für den einen oder anderen war es sicherlich das erste Mal im Leben, dass er so schroff angegangen wurde. Für einige Spieler war extremer Druck da, für die Mannschaft durch die Darbietungen vorab sowieso. Durch den neuen Coach wurde das nicht weniger.
Unter der Ägide Middendorp wurde auch nicht viel gezeigt, oder?
Wir schafften es wieder nicht, unsere Leistung abzurufen. Dass die Zusammenarbeit aber so kurz sein würde, damit konnte auch keiner rechnen.
War die Ansprache zu hart?
Wenn es einen Akteur weiterbringt, ist das völlig egal. Manchen Jungs tut es gut, richtig in den Hintern getreten zu werden, wenn dadurch die Leistung besser wird. Mir persönlich ist so was egal, ich muss einen Trainer auch nicht mögen. Das Persönliche hat mit dem Coach auch gar nichts zu tun. Wenn dementsprechend eine heftige Ansprache kommt, kann ich damit sehr gut leben.
Erstmal hat Ralf Außem das Ruder in der Hand.
Er kennt alle Abläufe, er versucht jetzt, die beste Truppe aufzustellen. Am Freitag müssen wir gegen Kleve gewinnen, damit ein bisschen Ruhe reinkommt. Mit Konstanz hat das in dieser Saison nicht viel zu tun. Schade, dass es alles so gekommen ist. Jetzt fragt man sich, ob die Entscheidung im Winter richtig war, schließlich hat Michael Kulm gute Arbeit abgeliefert. Diese Rückrunde ist ein Desaster für uns.
Wenn Sie sich jetzt einen Trainer malen oder aussuchen könnten, wie sähe diese Person aus?
Ich wünsche mir jemanden, der uns in die Erfolgsspur zurück bringt, das nagt an allen, auch im privaten Bereich. Man ist nicht mehr frei.
Haben Sie noch einen Vertrag für die nächste Saison?
Ja, ich dachte zwar, der würde nur im Aufstiegsfall gelten, aber Thomas Strunz versicherte mir, er gilt auch so. Ich konzentriere mich aber momentan nur auf die aktuelle Spielzeit. Fest steht aber, so will ich den Klub nicht verlassen, ich will topfit in die nächste Runde gehen.