Sportfreunde Lotte gegen Wuppertaler SV: Dass das am 16. Spieltag ein Duell werden würde, in dem der Aufsteiger satte 17 Punkte vor dem ambitionierten WSV liegt, hätte auch keiner erwartet.
Doch WSV-Trainer Sebastian Tyrala, der die Sportfreunde noch aus der vergangenen Saison als Türkspor-Trainer sehr gut kennt, sagt: "Mich überrascht es nicht, dass die da oben mitmischen. Sie hatten schon in der vergangenen Serie eine super Mannschaft und konnten diese noch einmal verstärken. Wenn ich da an Spieler wie Andreas Wiegel, Leon Demaj oder Kamer Krasniqi denke, dann sind das für die Regionalliga schon Ansagen."
Duisburg, Oberhausen, Lotte: Die ersten drei Spiele als WSV-Trainer sind für Tyrala auch eine Ansage. Nach dem 1:2 gegen den MSV und dem 0:3-Aus im Pokal gegen RWO hofft Tyrala nun auf einen "dreckigen 1:0-Sieg" in Lotte.
"Wir haben eine schwierige Phase. Es macht aber überhaupt keinen Sinn, auf die Jungs nur draufzuhauen. Wir kommen da nur zusammen raus. Wir müssen noch enger zusammenrücken und das tun wir auch. In Wuppertal sind die Plätze jetzt auch gesperrt und wir mussten unser Abschlusstraining in einer Konditions- und Koordinations-Einheit umwandeln. Aber vielleicht ist das jetzt auch der Schlüssel. Manchmal ist auch weniger mehr. Ich bin selbst gespannt, wie sich die Jungs in Lotte verkaufen", sagt Tyrala und ergänzt: "Einsatz und Wille sind die Voraussetzung. Wenn das vorhanden ist, dann haben wir gegen den MSV gesehen, was möglich ist. Wenige Tage später haben wir aber auch gesehen, was in Oberhausen passiert ist, wenn die Basics nicht da sind."
Miit Levin Müller, Vincent Gembalies, Pedro Cejas und Timo Bornemann (alle verletzt) muss Tyrala auf vier wichtige Spieler verzichten.
Fabian Lübbers, Trainer der Sportfreunde Lotte, stehen derweil Andreas Wiegel und Lars Spit verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Auch wenn der WSV aktuell einen Abstiegsplatz belegt, will Lübbers die Bergischen keinesfalls unterschätzen.
Lübbers: "Mit dem Wuppertaler SV wartet ein absoluter Traditionsverein auf uns, gerade am Lotter Kreuz muss deshalb jeder voll motiviert sein. Nach den Siegen in Dortmund und Mönchengladbach sind die Jungs zurecht sehr selbstbewusst. Wir haben jetzt noch drei Spiele in diesem Kalenderjahr, in denen wir alles raushauen wollen."
Die Wuppertaler Gegner in 2024 heißen Lotte, Gütersloh und Türkspor. Dann wird analysiert und im Bestfall steht im Januar ein Trainingslager an. "Für den neuen Trainer wäre es optimal, wenn er die Mannschaft im Winter eine Woche lang beisammen hätte. Wir arbeiten an einer Lösung und hoffen auf Gönner", sagte Gaetano Manno zuletzt gegenüber RevierSport.
Tyrala würde auch ein Trainingslager mit Kusshand nehmen - außer: er hätte die Wahl zwischen Trainingscamp und einer Winter-Verstärkung: "Dann würde ich in Wuppertal bleiben und einen Wunschspieler dazu nehmen", betont er.