Am 25. September nahm der Regionalligist FC Gütersloh Mittelfeldspieler Björn Rother unter Vertrag. Das Arbeitspapier des 28-Jährigen lief im Sommer bei Drittligist Rot-Weiss Essen nach zwei Jahren aus, danach suchte Rother lange nach einem neuen Verein.
Nachdem er bereits wenige Tage nach seiner Unterschrift gegen Fortuna Köln (1:1) erstmals für den FCG auflief und auch gleich die volle Distanz absolvierte, spulte der defensive Mittelfeldspieler beim 3:1-Sieg gegen den SC Wiedenbrück ebenfalls 90 Minuten ab.
"Es hat natürlich Spaß gemacht", sagte Rother im Gespräch mit RevierSport nach seinem ersten Heimspiel für Gütersloh. "Ich habe lange genug einen neuen Verein gesucht und in Gütersloh fühle ich mich einfach wohl. Die Leute sind sehr offenherzig, haben mich gut aufgenommen und die Vereinsführung hat sich wirklich sehr um mich bemüht. Deswegen habe ich einfach wieder Spaß am Fußball spielen."
Das war in den vergangenen Wochen und Monaten noch anders, wie er schilderte: "Ich glaube, in letzter Zeit war der Fußball nicht ganz so gut zu mir, aber jetzt geht es wieder in die andere Richtung und es macht einfach Spaß mit den Jungs. Das letzte Jahr in Essen habe ich nicht allzu viel gespielt, das war natürlich frustrierend auf Dauer."
Die Sommerpause war sehr, sehr bitter. Ich konnte es nicht glauben, dass ich wirklich keinen guten Verein in der 3. Liga gefunden habe. [...] Das hat mir gezeigt, wie schnell es gehen kann, aus diesem Raster rauszurutschen.
Björn Rother
In seiner letzten Saison bei RWE lief der 28-Jährige 18-mal in der 3. Liga auf. Darunter waren allerdings nur zwei Startelfeinsätze, ansonsten musste sich Rother mit Kurzeinsätzen zufriedengeben und einige Spiele von der Bank verfolgen.
Es folgte eine lange Vereinssuche, in der der gebürtige Stolberger die Schattenseiten des Fußballgeschäfts kennenlernte. In der regulären Transferphase erhielt er kein passendes Angebot. Eine schwierige Zeit für den Sechser, der immerhin 176 Drittligaspiele und 40 Begegnungen in der 2. Bundesliga auf dem Buckel hat.
"Die Sommerpause war sehr, sehr bitter. Ich konnte es nicht glauben, dass ich wirklich keinen guten Verein in der 3. Liga gefunden habe. Ich habe doch schon ein paar Spiele auf dem Buckel, daher war das alles andere als zufriedenstellend. Das hat mir gezeigt, wie schnell es gehen kann, aus diesem Raster rauszurutschen. Das war für den Kopf ganz schwer. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass die Leute mich in Gütersloh so gut aufnehmen", erzählte Rother, der sich vor seinem Wechsel nach Ostwestfalen beim Drittliga-Aufsteiger Hannover 96 II fit hielt.
Bei seinem neuen Klub soll er gleich eine wichtige Säule werden. Kann er zu dem "Anführer" reifen, den Trainer Julian Hesse in dem 28-Jährigen sieht? "Ich denke schon", meinte Rother. "Aber das geht natürlich nur, wenn die Jungs das annehmen. Das sehe ich zu 100 Prozent. Sie fragen mich auch viele Sachen oder nehmen Dinge an. Auch mit Julian (Hesse, Anm. d. Red.) ist der Austausch super, wir können voneinander lernen. Deshalb würde ich schon sagen, dass ich, gerade auf der Sechs, die Mannschaft mit anführen kann."