Nachdem der 1. FC Bocholt in der vergangenen Regionalliga-Spielzeit lange um den Drittliga-Aufstieg mitspielte und die Saison letztlich als Vizemeister beendete, stehen sie nun nach zwei Spieltagen ohne Punkte da.
Besorgniserregend sind dabei besonders die sechs Gegentore, die man in den beiden Spielen schlucken musste. Fünf davon fielen sogar vor heimischem Publikum bei der verrückten 3:5-Pleite gegen Fortuna Köln.
Die Kölner nutzten die Bocholter Einladungen eiskalt aus, kombinierten sich teilweise zu ungestört durch die Hälfte des Gegners oder profitierten von individuellen Fehlern wie beim dritten Tor der Fortuna durch Dominik Ernst, der einen Querschläger der Bocholter nach eigenem Einwurf abfangen konnte, dynamisch in Richtung Strafraum zog und aus knapp 16 Metern überlegt einschob.
An der Niederlage konnte auch der Top-Auftritt von Bocholt-Kapitän Jan Holldack nichts ändern. Der 28-Jährige war an allen drei Bocholter Toren beteiligt, traf zweimal selbst und bereite den Abstauber durch Isaak Akritidis durch einen gut getretenen Freistoß vor. „Wir haben selbst drei Tore geschossen, dann darfst du eigentlich kein Spiel verlieren. Wir müssen uns ein bisschen mehr auf die Kompaktheit, auf die Defensive konzentrieren,“ sagte Holldack nach der Partie.
Wir bringen uns immer wieder durch eigene Fehler um den Lohn. Immer, wenn wir dran waren, haben wir wieder einen Abwehrfehler gemacht
Björm Mehnert
Bocholt-Trainer Björn Mehnert unterschrieb die Analyse seines Kapitäns: „Wir bringen uns immer wieder durch eigene Fehler um den Lohn. Immer, wenn wir dran waren, haben wir wieder einen Abwehrfehler gemacht, haben dann wieder ein Gegentor kassiert, kämpfen uns aber wieder ran. Wir machen dann irgendwo einen Schritt weniger – ich weiß nicht wieso.“
Mehnerts Zusatz: „Es war möglich, was mitzunehmen. Wir haben selbst viele Chancen erspielt, aber wenn man fünf Tore kassiert, wird es natürlich schwer, ein Fußballspiel zu gewinnen.“
Daher werden die „Schwatten“ nun erstmal an der Defensive arbeiten müssen: „Bei sechs Gegentoren in zwei Spielen ist klar, wo wir den Hebel ansetzten müssen, nämlich in der Defensive. Das ist immer die Basis eines Fußballspiels, defensiv kompakt, geordnet und kompakt zu stehen. Da haben wir eigentlich klare Abläufe.“
Kapitän Holldack ist aber zuversichtlich, dass seine Mannschaft nach dem verkorksten Saisonstart bald die ersten Punkte holen wird: „Wir müssen die individuellen Fehler abstellen und uns auf unsere Kompaktheit konzentrieren. Dann werden wir auch wieder die Punkte holen.“