Letzter Spieltag der Oberliga NOFV Süd, Showdown zwischen den punktgleichen VFC Plauen und Bischofswerdaer FV 08 (jeweils 70 Punkte). Plauen hatte das um vier Tore bessere Torverhältnis, ehe der Wahnsinn seinen Lauf nahm.
Mit 4:0 führte Bischofswerda nach rund einer Stunde gegen den Tabellenletzten SV 09 Arnstadt. Parallel führte Plauen allerdings auch mit 2:0 beim 1. FC Magdeburg II, wodurch Bischofswerda mindestens weitere drei Tore benötigte, um direkt aufzusteigen. Und die sollten tatsächlich fallen.
Marc-Andre Jürgen half zunächst auf Magdeburger Seite mit, indem er tief in der Nachspielzeit das 1:2 gegen Plauen erzielte. Die Bischofswerdaer Spieler bekamen davon natürlich so schnell nichts mit und konnten nur möglichst viele eigene Tore schießen. Silvano Varnhagen traf für Arnstadt zunächst kurz vor Schluss ins eigene Tor, ehe Matteo Hecker danach tatsächlich noch das 6:0 für Bischofswerda erzielte.
So holte 08 tatsächlich binnen Sekunden drei Tore auf und schob sich noch am VFC Plauen vorbei. Als das die Runde machte, herrschte bei den Sachsen Fassungslosigkeit, während Bischofswerda die Regionalliga Nordost auf dem Papier eintüten konnte.
Wenige Tage nach dem Foto-Finish meldete sich Bischofswerda dann mit einem offenen Brief zu Wort. "Allen Bemühungen der vergangenen Monate, die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für eine NACHHALTIGE Rückkehr in die vierte Liga zu schaffen zum Trotz, hat sich die Vereinsführung des Bischofswerdaer FV zum Verzicht auf das Startrecht in der NOFV Regionalliga entschlossen."
Als Gründe führt der Oberligist finanzielle Aspekte, adäquate Förderung von Nachwuchs und Frauenmannschaft und nicht ausreichende Infrastruktur an.
Nutznießer: Der VFC Plauen. "Wir haben dem Verband umgehend mitgeteilt, dass wird als Nachrücker bereitstehen. Wir haben vom NOFV grünes Licht erhalten und stehen als Aufsteiger in die Regionalliga Nordost fest."
Zudem richtete sich der Aufsteiger auch noch an den Kontrahenten aus Bischofswerda: "Aus unserer Sicht zeigt der Bischofswerdaer FV hier beeindruckende sportliche Größe und Verantwortung. Als Nachrücker sind wir voller Demut und den Bischofswerdaern zum Dank verpflichtet. Gemeinsam mit dem Meister und allen anderen Kontrahenten gab es in der zurückliegenden Saison einen spannenden Fußballwettbewerb."