Der Stachel saß tief bei Fortuna Köln, als das Spitzenspiel in der Regionalliga West am vergangenen Spieltag gegen Alemannia Aachen unglücklich mit 0:1 verloren ging und damit die vermutlich letzte realistische Chance auf den Aufstieg verspielt wurde. Bei noch sechs ausstehenden Ligapartien trennen die beiden Teams zwölf Punkte.
Wer damit rechnete, dass den Domstädtern die Motivation für die restlichen Spiele fehlt und sie sich von der Niederlage im Topspiel nicht erholen können, wurde am 28. Spieltag eines besseren belehrt. Beim souveränen 2:0-Auswärtssieg gegen Rot Weiss Ahlen zeigte der Tabellendritte eine konzentrierte Leistung.
"Wir sind schon mit ein bisschen Respekt nach Ahlen gefahren mit Blick auf unsere aktuelle Situation und der Tatsache, dass wir letzte Woche in Aachen ein wichtiges Spiel 1:0 verloren haben. Wir sind in der Endphase der Saison und da weiß man nie, wie man sowas verarbeitet. Es war ein Highlight-Spiel und das Ergebnis hat eine gewisse Frustration nach sich gezogen", verriet Matthias Mink, Interimstrainer der Fortuna, über das Innenleben seiner Mannschaft.
Besonders die mangelhafte Chancenverwertung war ein großes Thema. Gegen das abstiegsbedrohte RWA trafen die Kölner zunächst zweimal nur den Pfosten, bevor in der zweiten Halbzeit der Bann endlich gebrochen wurde und die Überlegenheit in Tore umgemünzt werden konnte. "Ich denke, es war nur eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor schießen. Wir haben dominant gespielt, waren die bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und das 1:0 war natürlich der Dosenöffner", sagte Offensivspieler Arnold Budimbu nach der Partie.
In den letzten sechs Spielen wollen wir mehr solcher Leistungen sehen. Das sollte der Anspruch sein für die Mannschaft, damit wir am Ende mit einer sehr guten Platzierung aus der Saison gehen können.
Matthias Mink
Der 29-Jährige ergänzte: "Gegen Aachen hatten wir auch schon Chancen, um Tore zu erzielen. Das haben wir gegen Ahlen besser gemacht, dass wir sie auch genutzt haben und nur darum geht es." Daran will der Verein aus der Rheinmetropole in den restlichen Spielen anknüpfen. In der kommenden Woche (13. April, 14 Uhr) reist der formschwache Tabellenvierte 1. FC Bocholt ins Südstadion, wo sich die Fortuna dann mit einem weiteren Sieg von dem Verfolger absetzen kann.
"In den letzten sechs Spielen wollen wir mehr solcher Leistungen sehen. Das sollte der Anspruch sein für die Mannschaft, damit wir am Ende mit einer sehr guten Platzierung aus der Saison gehen können", blickte Mink voraus auf den Saisonendspurt. Platz zwei ist für die Kölner noch in greifbarer Nähe, denn der Wuppertaler SV ist nur ein Zähler voraus. Zudem treffen die beiden Klubs am 31. Spieltag im direkten Duell aufeinander, dann könnte das Team von Matthias Mink aus eigener Kraft vorbeiziehen.