Es kann schnell im Fußball gehen. Diese Binsenweisheit füllt das anstehende Duell in der Regionalliga West zwischen Alemannia Aachen und Fortuna Köln mit Leben. Vor dem Hinspiel im Oktober standen die Kölner neun Punkte vor dem TSV an der Spitze. Am Samstag (14 Uhr, RS-Liveticker) gibt es am Tivoli das Wiedersehen - und die Alemannia führt die Tabelle mit neun Zählern Vorsprung an.
Die Zweifel daran, dass sich die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga noch nehmen lassen wird, schwinden von Woche zu Woche. Am Samstag will die Fortuna für eine Überraschung sorgen und ihre Minimalchance im Rennen um Platz eins wahren.
Vieles spricht allerdings für die Aachener, die von Backhaus zu einer Heimmacht geformt wurden und die einzige Niederlage im eigenen Stadion am ersten Spieltag kassierten - noch mit Helge Hohl an der Seitenlinie.
Beim damaligen 1:2 gegen den Wuppertaler SV sorgten 27.300 Zuschauer für die den Saison-Besucherrekord in der Regionalliga West und die zweitgrößte Kulisse in der Geschichte der Liga (30.313 bei Aachen - RWE 2015). Der erstgenannte Wert wird am Samstag voraussichtlich getoppt werden: Der Heimbereich ist ausverkauft, die Alemannia rechnet mit rund 29.000 Zuschauern - abhängig davon, wie viele Anhänger die Gäste mitbringen.
Wie die Fortuna mit dieser für Viertliga-Verhältnisse einzigartigen Atmosphäre umgehen möchte? "Es ist abhängig von jedem einzelnen, ob es stresst oder beflügelt", erklärt Sportchef Matthias Mink, der seit dem Aus von Markus von Ahlen vor einigen Wochen als Trainer an der Seitenlinie steht. "Wichtig wird sein, dass wir gut reinkommen, das Momentum auf unsere Seite ziehen und das Stadion relativ ruhig halten." Mink weiß allerdings, "dass das nicht immer gehen wird. Die Kulisse ist schon beeindruckend und wird vielleicht Einfluss auf das Spiel nehmen."
Was den Kölnern als Mutmacher dienen könnte: In der Vergangenheit fühlten sich die Südstädter offenbar wohl am Tivoli. Die vergangenen drei Gastspiele im Dreiländereck gewannen sie. Klammert man den Verbandspokal aus, haben sie sogar seit der Zweitliga-Saison 1989/90 nicht mehr in Aachen verloren.