Obgleich der 1. FC Bocholt in der Regionalliga West derzeit die Verfolgerrolle innehat, hat sich der Vorjahres-Aufsteiger auf die Zulassung zur 3. Liga beworben. Dabei gab der FCB das Preußenstadion in Münster als mögliche Ausweichspielstätte an. Das eigene Stadion am Hünting erfüllt die Drittliga-Anforderungen aktuell nicht.
Ob die Bocholter aber tatsächlich in der Heimspielstätte von Preußen Münster auflaufen werden, ist natürlich noch völlig offen. Zum einen muss dafür erst einmal der Aufstieg gelingen, zum anderen der DFB eine positive Rückmeldung auf die Bewerbung geben.
Sollten die beiden Hürden genommen werden, ist es noch immer ein Umzug unter Einschränkungen und zeitlicher Begrenzung. Denn das Hünting-Stadion soll bis zum Spätsommer tauglich für den Profifußball gemacht werden. Sobald das der Fall ist, würde der FCB in seine eigentliche Heimat zurückkehren.
Die Umbauarbeiten sollen laut Verein im Mai beginnen und bis in den Spätsommer andauern. Noch ist aber überhaupt nicht klar, ob die Bagger anfangen zu rollen. In einer Sitzung am 20. März möchte der Rat der Stadt eine Entscheidung über den nötigen Millionen-Zuschuss zum Stadionausbau geben. Das berichtet das Bocholter-Borkener Volksblatt.
Die Kosten bezifferte FCB-Geschäftsführer Christopher Schorch auf insgesamt zehn bis elf Millionen Euro. Es sollen neue Stahlrohrtribünen mit 2000 Sitzplätzen entstehen, ebenso würde eine neue Flutlichtanlage und eine Rasenheizung eingebaut werden - sofern es grünes Licht aus der Politik gibt.
In Münster dürfte Bocholt aber nur spielen, bis die Saison der Uni Baskets und der Volleyballerinnen des USC Münster startet. Beide spielen in der Halle Berg Fidel, wo keine Veranstaltungen parallel zum Preußenstadion stattfinden dürfen.
1. FC Bocholt dürfte nur die Haupttribüne nutzen
Ebenso dürfte Bocholt nicht das gesamte Stadion nutzen. Die Stehplätze in den Blöcken M, N und O wären bei FCB-Partien nicht zugänglich. Dem Verein wäre die Nutzung der 5000 überdachten Plätze auf der Haupttribüne vorbehalten.
Negative Folgen für den Rasen durch die Doppelnutzung befürchten Münster und Bocholt derweil nicht. "Zum einen findet die Doppelnutzung nur zur unproblematischen Sommerzeit statt", erklärt Preußens für das Stadion zuständiger Geschäftsführer Markus Sass, "zum anderen wird sich der Platz dank der Rasensanierung, welche sich in der bevorstehenden Länderspielpause vollziehen wird, im Sommer von seiner besten Seite zeigen."
Und ohnehin würden die Bocholter möglichst schnell an den Hünting zurückkehren wollen - nicht zuletzt aufgrund des finanziellen Aufwandes. Dieser sei sehr fordernd, so Geschäftsführer Schorch, "so dass wir die Anzahl der dort auszutragenden Spiele möglichst geringhalten wollen".