Der 1. FC Bocholt bleibt in der Spitzengruppe der Regionalliga West. Mit dem 0:0 bei Rot-Weiß Oberhausen am 9. Spieltag beendeten die Bocholter den September ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis) und genießen derzeit auf dem vierten Tabellenplatz ein beruhigendes Polster auf die Abstiegsränge.
So richtig freuen konnten sich die Akteure auf dem Rasen dann aber trotzdem nicht. Zu gut war der Auftritt im Stadion Niederrhein gewesen, zu wenig Ertrag gab es für das Punktekonto. "Wir haben nach dem Spiel einen Kreis gemacht, und die Spieler waren unzufrieden mit dem Ergebnis", erklärte Dietmar Hirsch auf der abschließenden Pressekonferenz.
In der Tat hatte sich der 1. FC Bocholt nach einer Druckphase der Gastgeber nach einer Viertelstunde ins Spiel gekämpft und war über weite Phasen der Partie das gefährlichere Team. "Das war ein sehr gutes Auswärtsspiel. Wir haben gegen eine erfahrene Mannschaft gespielt, vielleicht mit die erfahrenste. Wir haben 18 Neuzugänge und viele junge Spieler, ich persönlich habe bei uns die reifere Spielanlage gesehen", lobte der Bocholter Trainer seine Mannschaft vor allem für eine gute zweite Halbzeit.
Doch auch vor der Pause hatten die Bocholter Möglichkeiten, in beiden Halbzeiten wurde je einmal das Aluminium getroffen, nachdem RWO trotz großer offensiver Wucht in den ersten 15 Minuten ohne Treffer geblieben war. "In der ersten Halbzeit war klar, dass wir dem Druck erstmal Stand halten müssen. Das hat einigermaßen gut funktioniert, von den Chancen war es ausgeglichen", analysierte Hirsch, der seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel die "klar besseren Chancen" zuschrieb.
Trainer Hirsch sieht die Ampelkarte
Vor allem die Defensive stand sicher und ließ Oberhausen kaum zu Abschlüssen kommen. Blieb also nur der eine Makel auf der Anzeigetafel. "Mit dem Ergebnis bin ich als Trainer natürlich unzufrieden, man will immer gewinnen, aber die Leistung heute und die Weiterentwicklung sind super", freute sich Hirsch, der die Atmosphäre vor 3414 Zuschauern genoss: "Wir haben eine tolle Kulisse gehabt und viele Fans mitgebracht. Da können wir drauf aufbauen. Es hat echt Spaß gemacht, hier zu spielen."
Rund zehn Minuten vor Schluss "durfte" sich der Bocholter Trainer dann selbst unter die Zuschauenden begeben, innerhalb weniger Sekunden hatte ihm Schiedsrichter Lars Aarts zunächst Gelb und dann Gelb-Rot gezeigt.
Wenn sowas geahndet wird, weiß ich nicht, ob wir Fußball noch machen sollten, weil wir haben Emotionen.
Dietmar Hirsch
"Weil ich die Gelbe Karte nicht ganz verstanden habe und die Hände vors Gesicht gehalten habe, habe ich Gelb-Rot bekommen. Ich habe nicht geklatscht noch irgendwas anderes. Wenn sowas geahndet wird, weiß ich nicht, ob wir Fußball noch machen sollten, weil wir haben Emotionen", erklärte Hirsch seine Blitz-Ampelkarte. "Ich weiß nicht, ob das vernünftig ist, aber ich versuche es besser zu machen und lerne daraus, wie die Schiedsrichter reagieren."
Für den 1. FC Bocholt steht am kommenden Samstag (7. Oktober, 14 Uhr) gegen Aufsteiger FC Gütersloh um die nächsten Zähler und darum, das fünfte Mal in Folge ungeschlagen zu bleiben. Als Tabellensiebter hat auch der FCG einen guten Saisonstart gezeigt.