Ein Abstieg der SG Wattenscheid 09 aus der Regionalliga West in die Oberliga Westfalen scheint nach dem 2:5 gegen Kaan-Marienborn nunmehr unausweichlich.
Die Fans der SGW zeigten sich über weite Strecken enttäuscht über die schwachen Ergebnisse ihrer Mannschaft, doch einige haben es in den letzten Wochen übertrieben. Neben Beleidigungen und Spuckattacken gab es auch unschöne Drohungen in Richtung des Vereins.
„Beunruhigend ist zudem, dass wir am vergangenen Wochenende mehrere Zuschriften erhalten haben, die mutmaßlich von ein und derselben Person stammen. Wir wollen den Inhalt dieser E-Mails hier nicht wiedergeben. Was wir sagen können, ist jedoch, dass wir Strafanzeige gestellt haben, da der Inhalt ohne jeden Zweifel justiziabel ist. Wir kennen die Motivation und die Hintergründe dieser Person nicht, wollen und müssen jedoch eines mitteilen: Wir müssen anders miteinander umgehen, wenn wir alle zusammen auch zukünftig den gemeinsamen Weg weiter beschreiten wollen”, heißt es in einem Absatz aus dem offenen Brief des Vereins an die Fans - RevierSport berichtete.
Nach der 2:5-Niederlage gegen den 1. FC Kaan-Marienborn am vergangenen Spieltag ist der Abstieg der SGW aus der Regionalliga West so gut wie besiegelt. Auch Cheftrainer Christian Britscho sprach davon, dass es in der kommenden Saison keine Regionalliga mehr in Wattenscheid geben wird.
Des Weiteren richtete Britscho deutliche Worte an den Verfasser der üblen Zuschriften und nahm seine Spieler in Schutz. „Das geht an die Person, die letzte Woche diesen Brief geschrieben hat. Ich wünsche dir, dass du einen guten Arzt findest, der dich heilt und dir hilft, über deine seelischen Verstümmelungen hinwegzukommen und wieder ein klarer Mensch wirst. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen und lass unsere Jungs in Frieden”, erklärte der Trainer hinsichtlich der Anfeindungen.Ich wünsche dir, dass du einen guten Arzt findest, der dich heilt und dir hilft, über deine seelischen Verstümmelungen hinwegzukommen und wieder ein klarer Mensch wirst. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen und lass unsere Jungs in Frieden.
Christian Britscho
Britscho sagte auch, dass Kritik an seiner Person und an der Spielweise seiner Mannschaft durchaus gewünscht sei, es komme jedoch auf die Art und Weise an. „Wenn ich einen Spieler einwechsele und dieser mit Pfiffen begrüßt wird, dann ist das etwas, dass so nicht funktioniert. Ich möchte jeden darum bitten, der so etwas mitkriegt, dass er auf die Person zugeht und sagt: 'Hör mal, hast du sie nicht alle? Lass das sein!'.”
Lasst uns überlegen, wo wir herkommen, lasst uns überlegen, wer wir sind und vor allem lasst uns überlegen, wer wir sein wollen.
Christian Britscho
Abschließend rief der Trainer zu mehr Zusammenhalt und Respekt auf und machte dadurch deutlich, dass jegliche Art der Beleidigung und Drohung im Fußball nichts zu suchen hat. „Lasst uns überlegen, wo wir herkommen, lasst uns überlegen, wer wir sind und vor allem lasst uns überlegen, wer wir sein wollen.”
An den verbleibenden drei Spieltagen wird die SG Wattenscheid 09 noch auf Rot-Weiß Oberhausen, den FC Düren und Fortuna Düsseldorf II treffen.