Fans der SG Wattenscheid 09 haben den NPD-Politiker Claus Cremer vom Eingangsbereich des Lohrheidestadions verjagt. Der 43-Jährige hatte am Sonntag trotz Stadionverbots versucht, das Spiel des Fußball-Regionalligisten gegen den SV Lippstadt 08 zu besuchen.
Vor Ort haben ihn nach Informationen dieser Redaktion Mitglieder der aktiven Fanszene des Regionalliga-Aufsteigers erkannt und lautstark darauf aufmerksam gemacht, dass Cremer unerwünscht sei.
NPD: Claus Cremer gehört zum Vorstand der rechtsextremen Partei
Laut Zeugenaussagen soll Cremer ein Schriftstück verlangt haben, aus dem das Stadionverbot gegen seine Person hervorgeht. Daraufhin habe der Wattenscheider NPD-Politiker den Eingangsbereich verlassen, begleitet von weiteren Schmährufen der SGW-Fans. Im Weggehen habe er mit einer Klage gegen das Verbot gedroht.
Cremer gehört zum Parteivorstand der rechtsextremen und vom Verfassungsschutz beobachteten Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Im Februar 2005 hat ihn das Bochumer Landgericht wegen antisemitischer Äußerungen auf einer Neonazi-Demonstration zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt.
Cremer hat in Wattenscheid Hausverbot
"Solche Leute wollen wir hier nicht haben", sagte SGW-Vorstand Christian Pozo y Tamayo unserer Redaktion. Cremer hat in Wattenscheid seit Juni Hausverbot. Er hatte das Wattenscheider Aufstiegsspiel gegen Rheine mithilfe einer Presse-Akkreditierung besucht und versuchte dort zu filmen, woraufhin er vom Vorstand des Stadions verwiesen wurde.