Nach dem knappen 2:3 bei der Reserve des 1. FC Köln übernahm die SG Wattenscheid 09 die Rote Laterne. Das Schlusslicht der Regionalliga West bekommt es am Sonntag (9. Oktober, 14 Uhr) mit dem SV Lippstadt zu tun, der mit einem Sieg im Rücken an die Lohrheide kommt.
Zwar konnten die Wattenscheider die Partie gegen Köln lange offenhalten, in der 82. Minute kassierten sie aber dann doch wieder die knappe Niederlage. „Wenn nach 90 Minuten immer nur ein wenig fehlt, dann bringt das auch keine Punkte, und das ist irgendwann auch kein Zufall mehr“, blickt Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo auf die letzten Wochen zurück. „Wir investieren extrem viel um uns unsere vier, fünf Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Auf der Gegenseite reichen dann drei oder vier Unaufmerksamkeiten im Spiel gegen den Ball, und schon liegst du wieder hinten. Das ist im Moment extrem frustrierend.“
In den letzten sechs Spielen holten die Wattenscheider keinen Sieg, nur zwei Zähler wanderten in der Zeit auf das Konto. „Uns fehlt leider phasenweise die defensive Stabilität. In Ballbesitz erarbeiten wir uns Möglichkeiten, zum Teil spielen wir attraktiven, temporeichen Fußball und es ist nicht einfach, uns zu verteidigen“, erklärt Pozo y Tamayo und führt weiter aus: „Im Umkehrschluss bringt das nichts, wenn wir zu einfache Gegentore kassieren. In dieser Liga wird jeder Fehler brutal bestraft.“ Mit 30 Gegentreffern kassierte die SGW mit Abstand die meisten der Liga.
Überrascht sei der Sportvorstand nicht über die Startschwierigkeiten. „Es war klar, dass du mit dem kleinsten Etat der Liga und einer jungen Mannschaft nicht von Sieg zu Sieg eilen kannst“, weiß Pozo y Tamayo, nimmt die Mannschaft aber auch in die Pflicht. „Trotzdem muss eine Steigerung her, wenn wir die Liga halten wollen.“
Doch es gibt auch Punkte, die Wattenscheid zuversichtlich stimmen. Da wäre „zum einen die Tatsache, dass die Mannschaft sich über all das, was ich gerade angesprochen habe, vollkommen im Klaren ist. Das Trainerteam und die Mannschaft arbeiten sehr detailliert, um Fehler abzustellen. Ich gehe davon aus, dass das im Laufe der Saison belohnt wird“, wie der Sportvorstand beschreibt. „Außerdem bin ich zuversichtlich, dass sich die personelle Situation in den kommenden Wochen und Monaten ein wenig entschärft.“ Der Aufsteiger beklagte in den letzten Wochen viele Ausfälle, eine eingespielte Mannschaft auf den Platz zu bringen war kaum möglich. „Man sollte uns trotz aller Schwierigkeiten nicht abschreiben.“