Die U23 des FC Schalke 04 hat derzeit einen Lauf. Mit drei Siegen am Stück kletterten die Königsblauen aus dem grauen Tabellenmittelfeld in die Verfolgergruppe hinter dem etwas enteilten Spitzenreiter Preußen Münster, der am kommenden Samstag (14 Uhr, RS-Liveticker) in Gelsenkirchen zu Gast ist.
Gegen das wohl beste Team der Liga wird die kleine Serie von S04 auf eine harte Probe gestellt. Zumal der SCP nach der ersten Saisonpleite am Wochenende (2:4/Alemannia Aachen) zusätzlich angestachelt sein wird.
"Preußen Münster ist eine Mannschaft, die individuell stark besetzt ist. Für mich spielen sie aber auch als Mannschaft sehr gut zusammen und schaffen es sich in jedem Spiel zahlreiche Torchancen herauszuspielen", sagt Schalkes Trainer Jakob Fimpel bei RS über den kommenden Gegner. Für sein Team werde wichtig sein, "dass wir uns auch in diesem Spiel in den direkten Duellen behaupten".
Auch wenn Münster zuletzt verlor, treffen am Samstag die beiden formstärksten Teams der Liga aufeinander. Was Schalke in den vergangenen Wochen vor allem auszeichnete: Das Offensivspiel. Elf Treffer durften die U23-Kicker bei den Siegen gegen Düsseldorf II (4:2), 1. FC Düren (4:1) und Rot-Weiß Oberhausen (3:1) bejubeln. "Wir wollen den Schwung und den positiven Trend in Sachen Torgefahr aus den letzten Wochen mitnehmen", kündigt Fimpel an.
Am letzten Wochenende war das Team des 33-jährigen Coaches spielfrei. Für Schlagzeilen sorgte die U23 dennoch. Denn beim 2:2 im Testspiel gegen die U23 von AZ Alkmaar trugen die Schalker Spieler Soundwesten unter dem Trikot - eine technische Innovation, die noch nicht für den regulären Spielbetrieb zugelassen ist.
Gegenüber der WAZ zog Fimpel "unter dem Strich ein positives Fazit" zum Einsatz der Westen. Sie wurden von einem Startup aus Jena entwickelt und verfügen über integrierte Lautsprecher. Mithilfe eines iPads kann der Trainer Kommandos per Funk übermitteln - je nach Bedarf an einzelne Spieler oder ganze Mannschaftsteile.
Das bringe im Bereich der Kreativpositionen wenig, "man kann aber bei Spielunterbrechungen kurze Tipps geben", schildert Fimpel seine ersten Erfahrungen bei der WAZ. "Man hat als Trainer so die Chance, mit den Jungs zu sprechen, die sonst schwieriger zu erreichen sind, weil sie zum Beispiel gerade auf der anderen Spielfeldseite sind. Wenn man einen Trainer hat, der insgesamt viel spricht, wird das Ganze aus meiner Sicht etwas schwierig. Man sollte die Anweisungen schon dosiert wählen."