Mit dem SC Preußen Münster traf die SG Wattenscheid 09 zu Beginn der neuen Regionalliga-Saison gleich mal auf ein Schwergewicht - und unterlag mit 1:4. Wie so oft in der vergangenen Oberliga-Spielzeit gab Dauerläufer Nico Lucas am ersten Spieltag den Ton im "Nullneun"-Mittelfeld an und zählt auch eine Liga höher weiterhin zu den Stammkräften.
Der 24-Jährige legte die Spielstrategie nach Ablauf der 90 Minuten offen: "Ich glaube, dass wir mit der relativ frühen Führung gut ins Spiel gekommen sind. Wir wussten, was auf uns zukommt. Dass wir wenig Ballbesitz haben werden und es darum gehen würde, die Räume eng zu machen und gut zu verteidigen. Das ist uns in der ersten Halbzeit über weite Strecken gelungen. Wir haben das Spiel bis zur 80. Minute offen gehalten und dann den Doppelschlag bekommen."
Mit Respekt und Demut zur Mission Klassenerhalt
Gegen eine offensiv stehende Preußen-Elf setzte SGW-Trainer Christian Britscho mit Neuzugang Kim Sané auf Schnelligkeit in der Spitze und Kontermöglichkeiten. Eine Taktik, die kurzzeitig aufging: "Wir wussten, dass der Gegner brutal viel Ballbesitz haben wird und teilweise 40 bis 50 Meter vor dem eigenen Tor steht. Wir wissen um die Schnelligkeit von Kim. Zweimal ist das sehr gut aufgegangen. Einmal trafen wir, das andere Mal hatten wir die hundertprozentige Chance im 1:1-Duell gegen den Torwart und nutzten sie nicht", analysierte Lucas.
Der aus der Jugend von Drittliga-Neuling Rot-Weiss Essen stammende Sechser setze vorerst noch auf das Selbstbewusstsein, welches durch die Aufstiegseuphorie getankt wurde. Trotzdem gehe Lucas jedes Duell mit genügend Respekt und Demut an: "Wir sind als Aufsteiger hochgekommen, konnten im letzten Jahr sehr viele Spiele gewinnen. Uns mangelt es nicht an Selbstvertrauen. Wir wissen aber auch, dass alle Gegner diese Saison besser sein werden. Jetzt arbeiten wir die schlechten Sachen auf und nehmen die Positiven mit."
„Für Wuppertal geht es darum, einen Fehlstart zu vermeiden“
Mit dem Wuppertaler SV steht am kommenden Wochenende (Sonntag, 31. Juli, 14 Uhr) das nächste Kracher-Duell auf der Agenda. Die Bergischen verloren ihr Auftaktspiel ebenfalls und haben die Mannschaft gegen den Aufsteiger in die Pflicht genommen. Lucas erwartet "eine sehr gute Mannschaft", befürchtet aber, dass der WSV bereits in der Lorheide unter Zugzwang steht, um einen Fehlstart zu vermeiden: "Wuppertal hat das erste Spiel verloren. Die wissen auch, was nächste Woche los ist und haben nochmal ganz andere Ambitionen als wir. Ab Mitte der Woche werden wir uns auf den Gegner vorbereiten und uns einen Matchplan zurechtlegen."