Sieg gegen Heidenheim, Sieg gegen St. Pauli und ein unfassbar emotionales 3:3-Remis gegen RB Leipzig. Wenn der VfL Bochum an der Castroper Straße spielt, dann sind Spannung und Herzrasen eigentlich garantiert.
Ähnlich sah dies RB-Trainer Marco Rose nach dem 3:3-Spektakel. Dass seine Mannschaft eine 3:0-Halbzeit-Führung beinahe noch verspielte, ärgerte den Coach selbstverständlich.
Rose fasste zusammen: "Für die Zuschauer war das Spiel vermutlich ein Traum: sechs Tore, viele Chancen, es ging hoch und runter. Für uns ist das 3:3 aber natürlich zu wenig. Wir sind sehr gut in das Spiel reingekommen. Es ist viel davon aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben schöne Tore geschossen und führen 3:0. Dann hat Bochum umgestellt, es uns mit Ball schwerer gemacht und unseren Rhythmus gebrochen. Aber insgesamt hatten wir in der ersten Halbzeit keine großen Probleme."
Was dann passierte, konnte Rose kaum glauben. Er hatte seine Mannschaft in den Katakomben trotz der 3:0-Führung noch gewarnt. Rose: "In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass wir das Stadion hier nicht zurückkommen lassen dürfen. Wir wussten, was auf uns zukommt, und dementsprechend ist es sehr enttäuschend, dass wir dann nach 47 Minuten so ein Gegentor bekommen. Dann hat Bochum Mut geschöpft, wir haben die Kontrolle für 15 Minuten komplett verloren und eine 3:0-Führung hergeschenkt. Bochum hat alles gegeben und sich den Punkt verdient. Für uns ist er eine Enttäuschung."
Wir sind bei uns geblieben, haben Gas geben, auch ein bisschen Glück, dass Myron der Ball vor die Füße beim zweiten Tor und dass wir den Elfmeter bekommen. Danach war es ein offener Schlagabtausch, das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können.
Dieter Hecking
Anders war die Stimmungslage natürlich bei Bochum-Trainer Dieter Hecking: "Wenn du 0:3 zur Pause gegen RB hinten liegst, dann geht es erstmal darum, sich zu besinnen und ruhig zu bleiben. Mein Wunsch war, dass wir die zweite Halbzeit gewinnen, hier zumindest Haltung zeigen und mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gehen. Was dann passiert ist, ist der Fußball."
Hecking sagte weiter: "Ich hatte natürlich gehofft und den Jungs auch gesagt, wenn wir ein frühes Tor machen und das Stadion nochmal anzünden, dann müssen wir Vollgas geben. Das haben die Jungs in der zweiten Halbzeit mit einer Art und Weise gespielt, die nicht selbstverständlich ist in der Situation, in der wir uns befinden. Wir sind bei uns geblieben, haben Gas geben, auch ein bisschen Glück, dass Myron der Ball vor die Füße beim zweiten Tor und dass wir den Elfmeter bekommen. Danach war es ein offener Schlagabtausch, das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Am Ende ist es ein verdienter Punkt, der in Halbzeit so nicht zu sehen war."