Rote Karte, Handelfmeter und vier Gegentore. Für den KFC Uerdingen war es erneut ein bitterer Nachmittag, an dem auch eine durchaus engagierte Leistung nicht mit den so herbeigesehnten drei Zählern belohnt wurde.
"Wenn man das nackte Ergebnis am Ende liest, denkt man es wäre wieder Kraut und Rüben gewesen. Aber es war ein vernünftiges Spiel meiner Mannschaft. Auf jeden Fall in der ersten Halbzeit", erklärte KFC-Trainer Alexander Voigt. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wendete sich dann aber das Blatt.
Borussia Mönchengladbach II: Olschowsky – Kemper (61. Meuer), Kurt, Lieder, Wentzel – Holtby, Lockl, Noß, Skraback (53. Schroers) – Bennetts, Telalovic
Schiedsrichter: Timo Gansloweit
Tore: 1:0 Karakas (56.), Lieder (61.), Telalovic (67., 88., 90.)
Gelbe Karten: Fladung, Brdaric – Meuer
Rote Karte: Schlösser (60., Handspiel)
Zuschauer: 620
Nachdem Erdinc Karakas die Krefelder zunächst in Führung brachte, flog Abwehrspieler Pepijn Schlösser nach einem Handspiel im Strafraum vom Platz. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Michael Lieder sicher für die Gäste, die nur sechs Minuten später das Spiel durch einen Treffer von Semir Telalovic drehten. "Mit dem 1:2 war das Spiel weitestgehend durch, obwohl die Mannschaft niemals aufgegeben hat. Doch wenn man mit zehn Mann noch so einen langen Zeitraum belaufen muss, wird es sehr schwer. Gerade wenn man bedenkt, was wir vorher für einen Aufwand betrieben hatten. Es war ja nicht so, dass wir davor nur spazieren gegangen sind", betonte Voigt.
Das sein Team zum Ende hin noch zwei weitere Gegentore kassierte, spielte für Voigt keine Rolle mehr: "Die letzten beiden Tore stehen zwar auf dem Blatt, aber die interessieren mich überhaupt nicht. Sie resultierten daraus, dass wir nochmal versucht hatten nach vorne zu kommen."
Gästetrainer Heiko Vogel, der von April bis September 2019 beim KFC Uerdingen als Trainer tätig war, schaffte mit seinem Team durch den Sieg den Sprung auf Rang elf. Nach dem Spiel hatte er lobende Worte für die gezeigte Leistung des Gegners übrig: "Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte hat es der KFC sehr gut gemacht. Sie haben uns immer vom Tor weggehalten und uns geschickt im Spielaufbau gestört." Auch für ihn änderte jedoch der Platzverweis nach der Pause nach Spiel komplett: "Die Rote Karte mit dem Handelfmeter war die spielentscheidende Szene. Das muss ich ehrlich so konstatieren. Schlussendlich war es ein Sieg, der in der Höhe das ein oder andere Tor zu hoch war. Aber für meine junge Mannschaft sind diese drei Punkte sehr wichtig. Am Ende schaut keiner mehr drauf, ob das verdient oder ein super schönes Spiel war."