Vier Siege, sieben Remis, fünf Niederlagen und nach 16 Spielen sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz: Rot Weiss Ahlen spielt eine gute Saison.
Die Wersestädter scheinen, in Anbetracht ihrer überschaubaren finanziellen Mittel aktuell das Maximum herauszuholen. An vorderster Front ist hier Andreas Zimmermann zu nennen. Der 51-jährige Fußballlehrer hat eine Mannschaft geformt, die nur schwer zu schlagen ist. Vielleicht steckt im Ahlener Kader weniger Qualität, jedoch umso mehr Mentalität. Das findet auch Zimmermann, wie er im RevierSport-Gespräch verrät.
Andreas Zimmermann über...
... den Ist-Zustand nach 16 Spielen: "Wir stehen da, wo wir vor der Saison stehen wollten. Sechs Punkte über dem Strich: Das ist wirklich gut. Klar, man kann sagen, dass ein, zwei Niederlagen oder Unentschieden nicht hätten sein müssen. Aber das gilt ja immer in beide Richtungen. In der Liga standen wir kein einziges Mal auf einem Abstiegsplatz, im Pokal spielen wir in der nächsten Woche um den Viertelfinal-Einzug gegen Vreden. Das gab es in Ahlen schon lange nicht mehr. Wir sind zufrieden."
... den kommenden Gegner SV Rödinghausen: "Sie stellen einen der besten Kader der Liga. Seit Carsten Rump Trainer ist, läuft es auch. Das wird eine harte Nuss. Aber: Ich versuche meinen Jungs vor jedem Spiel einzuimpfen, dass immer alles möglich ist. Wir haben die Devise, dass wir die meisten Eins-gegen-Eins-Duelle gewinnen müssen. Wenn sechs, sieben Spieler von uns einen besseren Tag als die Gegenspieler erwischen, dann sind wir schon nah an einem Erfolg."
... die mentale Stärke: "Ich bin seit einem Jahr hier und habe den Jungs von Tag eins an immer wieder gesagt, wie wichtig es ist, topfit zu sein und alles herauszuholen. Nur so kann man mit weniger Geld und einem vielleicht schwächeren Kader vom Papier her in dieser Liga erfolgreich sein. Das gelingt uns in den meisten Fällen der Spiele sehr gut. Darauf bin ich auch stolz. Und: Unsere Spiele sind meistens ein Spektakel. Das ist auch schön. Denn klar: Ich könnte als Trainer sagen, dass die Null stehen muss oder dergleichen, aber ich will lieber, dass die Zuschauer Ahlen gerne sehen und immer wieder kommen, weil sie wissen, dass Rot Weiss alles gibt und es einfach Spaß macht, Spiele mit Ahlener Beteiligung zu schauen."
... die Dinge, die besser werden müssen: "Es gibt Spiele wie in Lotte oder die erste Halbzeit auf Schalke, in denen wir uns von negativen Dingen beeinflussen lassen und uns dann herunterziehen. Daraus müssen wir lernen, dann werden wir noch stabiler, konstanter und erfolgreicher."
... seine Zukunft: "Ich bin gerne hier. Aber mein Vertrag läuft im Sommer aus. Noch hat niemand mit mir gesprochen. Doch die Verantwortlichen wissen schon, dass ich die Arbeit hier sehr gerne und mit viel Leidenschaft mache. Ich kümmere mich auch außerhalb des Platzes darum, dass wir als Verein stetig wachsen. Die Strukturen müssen noch besser, Kompetenzen neu verteilt werden. Auch an unserem Rasenplatz müssen wir arbeiten. Da haben wir Nachholbedarf. Da müssen wir nach dem Training mit den Jungs die ganzen Löcher im Rasen stopfen. Das darf natürlich kein Dauerzustand werden. Noch einmal: Ich bin gerne Trainer in Ahlen, will aber auch sehen, dass der Verein nach vorne kommen will. Dass wir in naher Zukunft den nächsten Step machen können. Aktuell habe ich das Gefühl, dass wir da auf einem guten Weg sind. Es gibt viele Leute, die Rot Weiss Ahlen unterstützen wollen."