Euphorie und Ekstase statt Ernüchterung und Enttäuschung: So nah können Freud und Leid im Fußball beieinander sein. Doch in Essen herrschte nach dem 2:1-Drama-Sieg gegen Alemannia Aachen mit der letzten Aktion ersteres. Nach der großen Freude flatterte aber schon wieder eine schlechte Nachricht ins rot-weisse Haus. Oguzhan Kefkir zog sich einen Innenbandriss zu und wird im Spieljahr 2021 nicht mehr zum Einsatz kommen. "Das ist schon brutal für uns. Wir haben in den letzten zwei Heimspielen vier Punkte geholt und drei Spieler verloren. Aktuell stehen uns 16 gesunde Feldspieler im Training zur Verfügung. Die Luft wird immer dünner. Viel darf wirklich nicht mehr passieren", kommentiert Christian Neidhart nach Daniel Heber (Wadenbeinbruch) und Kevin Holzweiler (Kreuzbandriss) sowie die schon länger verletzten Michel Niemeyer und David Sauerland den neuerlichen personellen Verlust.
Es heißt in einem RWE-Lied aus der Kurve: "Wir halten zusammen, RWE, RWE." Diesen Satz gilt es nun zu verinnerlichen.
Christian Neidhart
Der Essener Erfolgstrainer - 2,28 Punkte (!) im Schnitt in 65 Spielen - appelliert mehr denn je an den Zusammenhalt in dieser schwierigen Situation für den Tabellenführer. "Wir haben immer noch eine gute Basis, dass wir eine gute Mannschaft auf den Platz kriegen. Doch von nun an müssen wir noch mehr zusammenhalten und uns unterstützen. Es heißt in einem RWE-Lied aus der Kurve: ´Wir halten zusammen, RWE, RWE.´ Diesen Satz gilt es nun zu verinnerlichen. Wir wollen schließlich bis zum Winter unseren Platz verteidigen. Dann kehren auch einige Jungs zurück", betont der 53-Jährige.
Am Freitag reisen arg dezimierte Essener nach Mönchengladbach. Im Borussia-Park wartet dann die U23 der Fohlen. Ein Spiel, auf das sich jeder freut, wie Neidhart meint: "In diesem tollen Stadion wollen doch alle spielen. Das ist ein Highlight. Auch die Gladbacher werden sich auf diese Partie freuen. Das wird ein schweres Auswärtsspiel."