Sieben Punkte nach fünf Spielen und dabei schon acht Gegentore. Das klingt alles andere nach einem guten Saisonstart. Die Floskel „Fehlstart“ schwirrt dann schnell heran. Es gibt aber Mannschaften, die sich von dieser Hysterie nicht anstecken lassen.
Borussia Dortmund II hat durch den 4:2-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf die ärgsten Kritiker erstmal verstummen lassen. „Unsere Saison startet jetzt“, sagte auch Doppel-Torschütze Chris Führich nach dem Spiel, dem er seinen Stempel aufgedrückt hatte. Ein Erfolgserlebnis auf dem der BVB aufbauen will.
Die ersten vier Spiele, also der eigentliche Start in die Saison, waren dem BVB teilweise aus der Hand geglitten. Viele späte Gegentore hatten die Punkteausbeute auf lediglich vier Punkte anwachsen lassen. Dennoch wollte BVB-Trainer Mike Tullberg diese Spiele nicht zu hoch hängen: „Es waren vier gute Spiele von uns. Wir hätten zu diesem Zeitpunkt auch gut und gerne schon zwölf Punkte haben können.“
Auf den möglichen Fehlstart angesprochen, den U23-Teammanager Ingo Preuß im BVB-Podcast der Ruhr Nachrichten nach dem Spiel gegen den SV Wuppertal konstatiert hatte, reagierte Tullberg besonnen.
Nachwuchsförderung im Fokus
„Es gibt bei uns keinen Fehlstart. Wir sind ein Nachwuchsteam, unsere und meine Aufgaben sind ganz anders, als bei Teams, die in der Liga mit einer ersten Mannschaft an den Start gehen und aufsteigen wollen oder ähnliches“, erklärte der 33-Jährige. „Es geht bei uns um die Entwicklung der Spieler und nicht um irgendwelche Ziele. Es ist natürlich schön, wenn man das mit möglichst vielen guten Spielen und Punkten verbinden kann, am Ende steht aber ganz klar die Heranführung der Nachwuchsspieler an die 1. Mannschaft von Borussia Dortmund im Fokus“, fuhr der BVB-Nachwuchstrainer fort.
Gerade in dieser Saison ist das beim BVB II eine schwierige Aufgabe. Viele Ausfälle, besonders in der Defensive, oder der Abgang von Mory Konaté in die belgische 1. Liga, stellten Tullberg und sein Team vor arge Probleme. Dass es da nicht ganz rund läuft, ist verständlich. Dennoch verfallen die Dortmunder Verantwortlichen nicht in Panik. Und dies ist genau die richtige Herangehensweise. Gerade, wenn man die jungen Spieler in den Profibereich führen will, ist es besser, den Druck und eine Diskussion um einen „Fehlstart“ von der Mannschaft wegzuhalten. Nicht, um die Spieler in Watte zu wickeln, sondern damit sie sich in Ruhe entwickeln können.