Die Einheit war vorbei, da legten noch einige Jungs eine kleine Extraschicht ein. Testspieler Issaka Mohaman stellte sich ins Tor, seine Kollegen schossen aus allen Lagen. Einer davon war auch Neuzugang Alexander Hahn, der hin und wieder sehenswert treffen konnte. Ohnehin wirkt der in Omsk geborene Deutsch-Russe, den die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen vom Südwest-Regionalligisten Homburg loseisen konnten, gelöst, er scheint immer wieder für einen Spaß zu haben zu sein. „Man muss sich durch Leistung Respekt verschaffen, aber ich bin auch so kein Mauerblümchen“, sagt er über sich selbst.
Sein Zimmernachbar ist mit Hedon Selishta übrigens der einzige, den er aus dem aktuellen RWE-Kader kennt. Beide kommen schließlich aus Nordhorn, etwa eine halbe Stunde vom Trainingslagerort Herzlake entfernt.
Die Essener Fans scheinen schon jetzt Respekt vor Hahn zu haben. Zwölf Tore, davon sechs verwandelte Elfmeter, konnte der Innenverteidiger in der vergangenen Saison erzielen. Abheben ist für ihn dennoch keine Option: „Es war ein Jahr, in dem vieles gepasst hat. Dann entwickelst du auch Selbstvertrauen und es läuft von alleine. Ich habe viel dafür gearbeitet.“
Der Lohn war für ihn dann auch das Angebot von Rot-Weiss Essen: „Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich bin sehr glücklich, dass ich es angenommen habe. Ich freue mich jetzt schon auf das erste Heimspiel, damit ich spüren kann, was ich bisher nur erzählt bekommen habe: Die Hafenstraße soll richtig brennen.“
Die Energie des vollen Stadion Essens kann er kaum erwarten: „2014 habe ich mal vor 12.000 Zuschauern gespielt, letztes Jahr waren 9000 das meiste. Das war schön in dem kleinen Stadion, das kann man aber auch nicht mit dem jetzigen vergleichen.“
Und auf wen kann sich das Stadion Essen freuen. Hahn über sich selber: "Auf einen authentischen, ehrlichen und offenen Menschen, der richtig Bock auf das ganze Projekt hat.“