[article=421812]Und die Verantwortlichen von Rot-Weiß Oberhausen müssen zweigleisig planen[/article]. Viel Arbeit wartet vor allem dann, wenn nach der Partie am Samstag der Aufstieg stehen sollte. Vor dem Anpfiff hat RWO einen Punkt weniger als der Spitzenreiter. Bei einem Sieg würde RWO aufsteigen, wenn Köln gleichzeitig nicht gewinnt.
Tritt dieses Szenario ein, greift die Planung für Liga drei. Dort würde der Gesamtetat von RWO um eine Millionen Euro angehoben werden, wie Oberhausens Präsident Hajo Sommers gegenüber dieser Redaktion betonte. Von 2,5 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro. Sommers betont: "Die erste Mannschaft kostet aktuell zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Euro. Generell müssen wir den Etat steigern, denn wir brauchen eine Geschäftsführung und einen hauptamtlichen Finanzkaufmann. Da ist schon die erste Kohle weg. Den Etat für die Mannschaft würden wir um knapp 30 Prozent zum aktuellen Stand erhöhen."
400.000 Euro sollen es etwa mehr werden für die Profis in Liga 3. Hört sich gut an. Ist aber im Vergleich mit anderen Drittligisten wenig. Daher spricht Sommers mit Blick auf die 3. Liga vom "Oberhausener Modell", was die Verantwortlichen auf den Weg bringen müssen. Heißt übersetzt: Kreativ sein, mit wenig Geld viel erreichen. Denn mit dem geplanten Etat wäre der Klub in der 3. Liga sehr weit unten angesiedelt.
Sollte RWO den Aufstieg nicht erreichen, geht es in der Regionalliga West mit nahezu identischem Budget an den Start. Sommers: "Wir planen mit dem gleichen Betrag, müssen aber nicht den Rotstift ansetzen." Wobei es vermutlich vorläufig nicht mehr so leicht wird aufzusteigen wie in diesem Jahr.
Ausblick: In der kommenden Spielzeit muss der Meister (zum letzten Mal) in die ungeliebte Relegation. Zudem rüstet Rot-Weiss Essen auf, mit Fortuna Köln kommt ein Drittligist runter, vermutlich werden auch die SF Lotte absteigen. Die 19er Liga hätte es in sich. Sommers gibt sich entspannt: "Alle stocken auf, das wird interessant." Sein Zusatz: "Ich nehme es so wie es kommt. Spielen wir 3. Liga, dann ist es schön. Spielen wir 4. Liga, dann ist das auch interessant. Man muss feststellen, wir spielen aktuell die beste Saison seit Jahren. Und alle haben in der Zeit zusammengehalten und das macht mich auf einen Verein stolz. Ich bin nicht so veranlagt, dass ich den Erfolg dann nur über den Aufstieg definiere."
Wobei er und ganz Oberhausen natürlich hoch wollen, denn ein Drittligaaufstieg gelang RWO noch nie. Es wird nach sieben Jahren vierte Liga also Zeit für eine große Feier. Die letzte gab es für die legendäre Malocher-Truppe, die im Sommer 2009 das Durchmarsch-Wunder von der Oberliga in die 2. Bundesliga feierte.
Autor: Christian Brausch