Der Ärger quer durch die Republik war groß. Die Fans der Klubs gingen regelmäßig auf die Barrikaden - ebenso die Vereinsverantwortlichen. Die klare Forderung: Meister müssen aufsteigen. In der Regionalliga war das bisher nicht der Fall. Drei Aufsteiger müssen in Relegationsspielen ermittelt werden. Teilnehmer: Die Meister der fünf Ligen, dazu durfte bisher auch der Zweite aus dem Südwesten um den Aufstieg spielen.
Der Plan war folgender: Aus fünf werden vier Regionalligen, die Meister steigen direkt auf. Die 3. Liga hatte für diesen Fall einen vierten Absteiger angeboten, wenn im Gegenzug die Chance gegeben ist, direkt aufzusteigen - ohne eine lästige Relegation. Bis zu einem Durchbruch sollte es eine Zwischenregelung für die laufende und die kommende Spielzeit geben. In diesen beiden Jahren steigen vier der fünf Meister direkt auf. Der Meister der Regionalliga Südwest, die auf ihren bisherigen zweiten Relegationsplatz verzichten wird, steigt in den beiden Spielzeiten direkt auf.
Hinzu kommen zwei feste Aufsteiger aus den übrigen vier Regionalligen. Der Antrag sieht zudem vor, dass der Meister der Regionalliga Nordost am Ende der Saison 2018/19 direkt aufsteigt. Per Losentscheid bekam zudem die Weststaffel für diese Saison einen festen Aufstiegsplatz zugesichert. Die übrigen beiden Meister der Regionalliga-Spielzeit 2018/19, die dann in der Saison 2019/20 einen festen Aufstiegsplatz erhalten, ermitteln in einer Relegation aus Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger.
Ein Modell ohne Zukunft: Auch der DFB hatte die Problematik erkannt. Er wollte handeln, doch die Pläne scheinen gescheitert. Wie der "Kicker" berichtet, wurde die dafür eingesetzte Arbeitsgruppe am 14. November aufgelöst. Politisch sei eine Reduzierung auf vier Regionalligen nicht möglich. Wie der "Kicker" weiter berichtet, soll nun eine Lösung favorisiert werden, die DFB-Präsident Reinhard Grindel bereits Ende 2017 befürwortete.
Wird die West-Staffel der Regionalliga der große Gewinner?
Und die wäre gut für den Westen. Ab 2020 sollen demnach die Staffel West und die aus dem Südwesten einen festen Aufsteiger erhalten. Die weiteren beiden Aufsteiger müssten in einer gesonderten Spielrunde der Meister aus dem Nord, dem Nordosten und Bayern ermittelt werden. Auf Nachfrage bekundete Grindel im November 2017, „dass eine Menge dafür spricht, dass die leistungsfähigen Regionalligen West und Süd-West ihr eigenes Aufstiegsrecht erhalten.“
Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen, kennt die neuen Entwicklungen allerdings noch nicht: "Uns wurde nichts mitgeteilt, daher kann ich hier nur im Konjunktiv reden. Wenn das so kommen sollte und der Westen klatschen könnte, wäre das trotzdem weiter eine Unverschämtheit. Wir spielen alle in der Regionalliga, daher gilt auch das gleiche Recht für alle. Daher könnte ich mit so einer Lösung wenig anfangen." Marcus Uhlig, erster Vorsitzender von Rot-Weiss Essen, ergänzt: "Wir bewegen uns in einem noch spekulativen Bereich. Ich möchte mich noch nicht konkret äußern zu etwas, was sich erst anbahnt, sondern erst zu Fakten. An unserer Grundhaltung hat sich jedoch nichts geändert: Das System Regionalliga ist überarbeitungswürdig und -bedürftig. Wir haben die Erwartung, dass sich ein Szenario ergibt, was unter allen Punkten fair und ausgewogen ist und eine elementare Forderung erfüllt: nämlich, dass der Meister aufsteigt."
Autor: Christian Brausch
Der Vollständigkeit halber - diese drei Vorschläge wurden 2017 diskutiert:
Erster Vorschlag Die Meister der Regionalliga West und Südwest bekommen einen festen Aufstiegsplatz, die Titelträger aus Süd, Nord und Nordost spielen in einer Dreierrunde zwei weitere Aufsteiger aus.
Zweiter Vorschlag Es werden nur noch vier statt fünf Regionalliga-Staffeln gebildet, so dass stets der Meister aufsteigt. Das könnte dem Vernehmen nach auf Kosten der Regionalliga Nordost gehen, in der Traditionsvereine wie BFC Dynamo, Lokomotive Leipzig und Rot-Weiß Erfurt unterwegs sind.
Dritter Vorschlag Es gibt ein rotierendes System an festen Aufstiegsplätzen. Drei Meister steigen direkt auf, die beiden übrigen bestreiten Play-offs um einen vierten Aufstiegsplatz. Es wird nach einem turnusmäßigen Modus im Vorfeld einer Saison festgelegt , welche Regionalligen die Direktaufsteiger stellen, welche Meister in die Play-offs müssen. Ein Modell, das Reinhard Grindel präferiert. Der DFB-Präsident hofft, dass sich alle Beteiligten vor dem Bundestag auf einen Kompromiss einigen und es „keine Zufallsentscheidung“ gebe.