Was den Linienchef allerdings fuchst, ist die Tatsache, dass der SCV ständig unterschätzt wird. "Natürlich herrschen in Essen andere Ambitionen als bei uns, aber wie schlecht wir immer dargestellt werden, ist schon komisch. Wir sind ständig nur das kleine Licht in der großen Welt." Doch Ermisch hat sich mit diesem Ruf arrangiert: "Okay, wenn wir das kleine gallische Dorf sind, verprügeln wir eben die anderen. Damit kann ich leben."
Doch dafür müssen die Verler nun auch weiterhin Zählbares einfahren, denn mit 18 Punkten auf der Habenseite rangieren sie fünf Zähler hinter dem Quali-Platz zehn. "Uns fehlt vorne das Durchsetzungsvermögen", stellt Ermisch deutlich fest: "Hinten stehen wir ganz gut, aber vorne kommt einfach zu wenig dabei heraus." Und eine personelle Aufstockung in der Winterpause ist für den Rechtsanwalt eher unrealistisch. "Ich muss mit dem vorhanden Kader auskommen, denn wir haben kein Geld für großartige Neuverpflichtungen", nennt Ermisch Fakten.
Dennoch ist sich der Trainer sicher, auch am Samstag in Wuppertal nicht der Underdog zu sein. "Die denken, dass sie die drei Punkte gegen uns ja schon im Sack haben. Aber ich würde denen gerne in die Suppe spucken." An der Ausrichtung wird der Taktiker wahrscheinlich nichts ändern, sondern die Formation ins Rennen schicken, die Essen in die Schranken gewiesen hat. Ermisch ballt die Faust: "Ich denke nicht, dass wir dort chancenlos sind. Die Wuppertaler wären fahrlässig, wenn sie denken, dass sie die Zähler gegen uns locker einfahren."