Als Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert auf den Aufstellungsbogen schaute, staunte er nicht schlecht. Sein Gegenüber Jan Siewert hatte in Wiedenbrück gleich fünf Spieler aus dem Bundesliga-Kader der Dortmunder zur Verfügung.
Profi-Trainer Lucien Favre beorderte Eric Oelschlägel, Dzenis Burnic, Sergio Gomez, Julian Weigl und Alexander Isak in die Regionalliga-Reserve. U23-Trainer Siewert freute es: "Wir können stolz darauf sein, dass solche Spieler bei uns zum Einsatz kommen. Die U23 ist dafür da, um junge Talente weiterzuentwickeln und Profis Spielpraxis zu gewähren. Das war in Wiedenbrück der Fall", betont Siewert.
Auch wenn die mit Profis gespickte Dortmunder U23-Mannschaft mit 0:1 verlor - der ehemalige Oberhausener Patrick Schikowski (85.) hatte das Siegtor erzielt - war Siewert mit den Profi-Leihgaben nicht unzufrieden. "Eigentlich war das eine typische Nullnummer. Leider kassieren wir dann ein blödes Eier-Tor. Wir haben auch unsere Chancen gehabt und nicht genutzt. Letztendlich hat man einfach gemerkt, dass uns der Spiel-Rhythmus fehlt und natürlich die Abstimmungen durch die veränderte Elf", analysiert Siewert, der am Freitag 36 Jahre alt wurde.
Mehnert musste niemanden motivieren
Für Wiedenbrücks Mehnert war es letztendlich vor dem Anstoß einfach. Er sagt: "Ich musste wirklich niemanden mehr motivieren. Ich habe zu Oliver Zech beispielsweise nur gesagt: 'Oli, wenn Weigl nächste Woche den Eifelturm besucht, dann muss er sich an dich erinnern.' Die Jungs haben gebrannt und wollten es den Profis zeigen und am Ende auch verdient geworden", bilanziert Mehnert. Auf die Frage, ob er glaubt, dass Weigl Zech in Erinnerung behalten wird, antwortet Mehnert: "Er wird sich zumindest an den SC Wiedenbrück erinnern."
Autor: Krystian Wozniak