Der Mittelfeld-Mann betont: "Ich bin in der Reha, es sieht ganz gut aus. Die Verletzung hat sich als schwerer als befürchtet herausgestellt. Zuerst dachte man, das Syndesmoseband sei gedehnt, dann merkte man, es ist angerissen. Langsam steige ich wieder ins Lauftraining ein."
Wie die meisten Fußballer, hat auch Tennagels den Tag der Verletzung nicht vergessen. "Es war der 10. August, es folgten zwei Wochen Gips und zwei weitere mit einer Schiene." Insgesamt musste der Allrounder etwa zwei Monate aussetzen. Und das nach einem sehr verheißungsvollen Auftakt. Daher ist der Frust von Tennagels gut nachzuvollziehen: "Wir haben super begonnen, gegen Essen lief es riesig, auch gegen den WSV waren wir die bessere Elf. Ich hatte meine Freiräume, das passte alles. Seitdem ist es natürlich schlimm, alles nur von der Tribüne verfolgen zu können. Ich war so gut drauf, dann diese blöde Geschichte."
Die Tennagels auch gestern zum Zuschauen verurteilte, zumindest kann der Ex-Homberger so bei der Elf sein. "Ich habe versucht, alle Partien mitzunehmen. Nur in Hamburg und Lübeck war ich nicht dabei. Fußball ist doch ein Mannschafts-Sport, daher ist es selbstverständlich, dass ich nah dran sein möchte. Dafür bin ich nicht so oft bei den Trainingseinheiten, weil zeitgleich oft die Reha stattfindet. Zudem bekomme ich einen Hals, wenn ich nicht mitmachen kann und nur alles vom Rand verfolge. Wenn man verletzt ist, hat man zunächst erst einmal mit sich selber zu kämpfen."
Immerhin zeichnet sich für den als Stammspieler eingeplanten Tennagels das Ende der Leidenszeit ab. Ein Festes Comeback-Datum hat der 23-Jährige bereits im Kopf: "Am 20. Oktober will ich gegen Emden und meinen Lehrmeister Stefan Emmerling wieder im Kader stehen." Für mehr soll es dann auch schnell reichen, denn Tennagels betont: "Normalerweise bin ich nach Verletzungen immer relativ schnell wieder voll dabei. Ich gehe von ein bis zwei Wochen aus. Den Rest muss der Trainer entscheiden."
Und das wird dann gar nicht einfach, wenn alle Mann im Mittelfeld an Bord sind. Denn zuletzt überzeugte vor der Abwehr das Trio Tim Kruse, Markus Kaya und Jens Robben. Aber Tennagels, Marc Narewsky und Tim Reichert, wenn er wieder fit ist, werden dem Trio ordentlich Feuer machen. Tennagels: "Die Leistung wird entscheiden, der Konkurrenzkampf steigt an. Wenn ich am Anfang nicht dabei bin, werde ich im Training noch mehr Gas geben, bis der Coach hoffentlich nicht an mir vorbei kann. Für die Mannschaft kann so eine Situation nur gut sein."
Denn wenn sich die Kicker gegenseitig zu höheren Leistungen pushen, profitieren alle am Ende. Auch wenn das bisherige Fazit von Tennagels schon recht positiv ausfällt: "Wir können zufrieden sein, auch wenn wir ein paar Zähler haben liegen lassen. Wir wissen, wir haben eine gute Truppe, die über die Leidenschaft zum Erfolg kommt."