Für die RWE-Fans steht fest, wer für die prekäre Situation verantwortlich ist: Trainer Jan Siewert und der Sportliche Leiter Andreas Winkler stehen seit Wochen in der Schusslinie. Daher wird hinter den Kulissen vermutlich an einem Plan B gearbeitet. Das muss allein deshalb schon geschehen, damit die Verantwortlichen nicht unvorbereitet sind, sollte es tatsächlich zur Trennung kommen. Das gebietet schon allein die Fürsorgepflicht. Geht es nach den Essener Fans, müsste sich der Klub von dem Duo trennen.
Essens Präsident Michael Welling handelt aber (noch) nicht. Im Gespräch mit dieser Redaktion sagte er: „Jeden Tag kommen neue Gerüchte auf. Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, sich an den Spekulationen zu beteiligen.“ Wobei die Geduld von Welling und Co. bald aufgebraucht sein dürfte. Zu dürftig präsentierte sich RWE in dieser Saison. Die Auswärtsbilanz mit nur acht Punkten aus 14 Spielen spricht eine eindeutige Sprache.
Klar ist vor der Begegnung gegen das Spitzenteam der SF Lotte am Samstag: Die Chancen auf eine Verbesserung der Situation mit Siewert und Winkler sind kleiner als die Risiken. RWE muss in den kommenden Wochen im Abstiegskampf eine Aufbruchstimmung erzeugen. Vermutlich mit einem neuen Trainer. Als erster Kandidat wurde bereits Sven Demandt gehandelt. Wobei Siewert gegen Lotte vermutlich noch eine Chance erhält.