"Ich hätte gerne ein Spiel elf gegen elf gesehen", erklärte Essens Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen nachher. Und da ging es ihm wie vielen im Stadion Essen, die es mit der Heimmannschaft hielten. In der ersten Viertelstunde, als noch beide Mannschaften komplett waren, begann RWE wie die Feuerwehr. "Da haben wir die Aachener fast überrollt, das war sensationell", lobte Coach Marc Fascher.
Dann aber die Szene des Spiels, das von der ersten bis zur letzten Minute sehr hitzig war: Sven Kreyer geriet mit Michael Lejan aneinander und trat aggressiv nach dem Ball, der zwischen den Beinen des Gegenspielers lag. Dabei traf er Lejan, ein Wortgefecht samt Rudelbildung folgte. Von Schiedsrichter Daniel Rott gab es Gelb für Lejan und Rot für Kreyer. Eine harte, aber nachvollziehbare Entscheidung, auch wenn Harttgen anmerkte: "Es hätte sich sicher keiner beschwert, wenn beide Gelb gesehen hätten."
Hermes hat erst Pech und dann Glück
Wie es oft im Fußball zu beobachten war, kamen die Essener mit der Unterzahl besser zurecht als die Aachener mit der Überzahl. Tim Hermes, der nach zehn Minuten noch Pech hatte, als sein gut getretener Freistoß an den Pfosten ging, hatte in der 36. Minute umso mehr Glück. Sein nächster Freistoß - diesmal von der Außenlinie - ging ohne Berührung eines Gegners ins lange Eck.
Die Rot-Weissen verdienten sich in der Folge weiteres Lob von ihrem Trainer, denn sie verteidigten die Führung aufopferungsvoll. "Die Jungs haben gekämpft die die Löwen, ich bin sehr stolz auf das Team", erklärte Fascher. Marwin Studtrucker hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, schoss nach Vorlage von Cebio Soukou aber in die Wolken (65.)
Dass es letztlich nicht zum ersten Heimsieg reichte, war Sahin Dagistan geschuldet. Der eingewechselte Stürmer köpfte in der 73. Minute zum Ausgleich ein. "Wir haben zwar nach vorne gespielt, aber den Gegner nicht genug laufen lassen", ärgerte sich Aachens Trainer Peter Schubert, dass seine Mannschaft nur einen Punkt holte.
Am Ende durften die Essener zufriedener mit diesem Punktgewinn sein. Weiter geht es für die Fascher-Elf schon am Dienstag. Dann wartet der SV Straelen im Niederrhein-Pokal.