Während Lotte um den Aufstieg spielt, gibt es für RWE nichts mehr zu holen. An der Seitenlinie kommt es allerdings zu einem Wiedersehen, dass durchaus mit Emotionen verbunden ist.
Marc Fascher wird am Freitag auf der Gästebank Platz nehmen, während sein Trainerkollege Michael Boris ein paar Meter weiter auf Seiten der Heimmannschaft sein Zuhause hat. Ein bisschen ungewohnt ist dieses Bild für die beiden schon, schließlich waren sie einst drei Jahre lang ein Team. Zwischen 2004 und 2007 bildeten sie das Trainergespann bei Kickers Emden – Fascher war der Chef, Boris sein Assistent. „Die drei Jahre, die wir zusammengearbeitet haben, waren perfekt. Wir waren ein super Team“, findet Fascher rückblickend.
Endlich wieder Außenseiter
Er weiß, welche Qualität sein Kollege hat und vor allem, welche Qualität dessen Team besitzt. „Ein Blick auf die Tabelle genügt“, sagt er. Der Zweitplatzierte aus Lotte hat nach wie vor Chancen auf den Aufstieg. Um sich diese zu erhalten, ist ein Sieg gegen RWE zwingend notwendig. Die Essener können mal wieder aus der Außenseiterrolle agieren, die ihnen in dieser Saison zu liegen schien. „Lotte muss gewinnen, der Druck liegt bei ihnen. Wir können befreit aufspielen“, weiß Fascher.
Ein paar Personalprobleme hat der Essener Coach allerdings vor dem Vergleich mit seinem ehemaligen Assistenten zu bewältigen. Auf der Torwartposition muss Fascher für die letzten vier Spiele einem seiner beiden Ersatztorhüter das Vertrauen schenken. Stammkeeper Daniel Schwabke hat sich einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus. Ob Philipp Kunz oder Dominik Poremba randarf, will der Trainer aber noch nicht preisgeben.
Kai Nakowitsch fällt ebenfalls aus, er plagt sich noch mit Patellasehnenproblemen und kann erst am kommenden Montag wieder ins Training einsteigen. Fragezeichen stehen derzeit noch hinter Tim Hermes (Mandelentzündung) und Kevin Grund (Kapselriss).