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Debatte um die U23-Teams
Die große RS-Umfrage im Westen

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Debatte um die U23-Teams: Die große RS-Umfrage im Westen

Ob altgedienten Regionalligisten wie Verl, Wiedenbrück oder Traditionsklubs wie Oberhausen, Essen, Uerdingen oder Aachen – die Profi-Reserven sind meist ein Dorn im Auge.

Rolf Thiel, Staffelleiter der Regionalliga West: "Wir haben am 24. März eine Fußballverbandsausschuss-Sitzung. Da ist dann auch Leverkusens Teammanager Dirk Dreher als Ligasprecher mit dabei. Ich hoffe, dass er uns dann alle aufklären kann. Aktuell kann ich nicht viel dazu sagen. Auch wenn Leverkusen zurückziehen würde, heißt das nicht gleich, dass eine Mannschaft mehr in der Liga bleibt. Die Liga müsste dann für die Zukunft ihre Auflagen ändern. Das alles kann ich aber erst nach dem 24. März hoffentlich beantworten."

Oliver Ruhnert, Nachwuchsleiter FC Schalke 04: „Die Frage ist, was ein Verein will. Wenn das für Leverkusen der richtige Weg ist, dann muss er nicht auch für alle anderen richtig sein. Bei uns ist es im Moment kein Thema, die U23 abzuschaffen, wobei wir auch schauen, wie sich die Sache entwickelt. Wichtig ist, dass es für die Jungs aus der A-Jugend ein adäquates Angebot gibt. Ob das eine U23- oder eine U21-Mannschaft ist, das wird sich zeigen. Da muss man einfach schauen, was am praktikabelsten ist. Wir für uns setzen jedenfalls auf eine zweite Mannschaft.“

Frank Schaefer, Nachwuchsleiter 1. FC Köln: „Jeder Verein muss das für sich selbst entscheiden, es gibt da keine optimale Lösung. Alle Jahre wieder wird darüber diskutiert. Aber klar ist doch, dass der Übergang vom Nachwuchs- in den Seniorenbereich alles andere als einfach ist. Wir sind für uns bemüht, die ideale Lösung zu finden, um den Übergang zu praktizieren. Ich denke, dass eine Abmeldung der Reserve ein falscher Weg ist. Aber klar ist, dass jeder Verein seine eigene Situation hat. Wir reflektieren die Debatte, führen unseren Weg aber fort.“

Roland Virkus, Nachwuchsleiter Borussia M'gladbach: „Jeder Verein verfolgt seinen eigenen Weg und wir bestreiten den definitiv mit einer U23-Mannschaft. Es ist eine gute Plattform, um junge Spieler weiterzuentwickeln. Wir haben viele gute Erfahrungen damit gemacht, Jungs aus der A-Jugend in der U23 noch ein bisschen aufzubauen und jetzt gehören sie zu den festen Größen in der Bundesliga. Und die Frage ist ja auch: Wo wollen diese Spieler hin, wenn es keine zweite Mannschaft mehr gibt? Vor allem hier im Westen hat die Regionalliga eine unglaublich hohe Qualität, wo der Nachwuchs viel lernen kann.“

Alexander Richter, Nachwuchsleiter VfL Bochum: „Natürlich kenne ich auch die Debatte. Wir bündeln aber zunächst einmal alle Kräfte, um den Abstieg zu verhindern und dann wollen wir auch in der nächsten Saison in der Regionalliga spielen. Ich glaube, dass sich manche so eine Abmeldung zu einfach vorstellen. Was ist denn, wenn man in drei Jahren plötzlich doch wieder einen Unterbau melden will? Dann müsste man schließlich laut den Statuten ganz unten in der Kreisliga C spielen. In Bochum haben wir mehr jedenfalls Pro- als Gegenargumente für die U23-Mannschaft.“

Markus Hirte, Nachwuchsleiter Fortuna Düsseldorf: „Für uns ist aktuell ein Rückzug der U23-Mannschaft kein Thema. Wir haben schon in diesem Jahr einen Mehrwert daraus gezogen. Es sind Spieler während der Saison in die Erste gerückt. Aber klar ist auch, dass da jeder Verein für sich selbst entscheiden muss. Leverkusen hat da ganze andere Probleme. Sie spielen in der Champions League, da ist der Schritt aus der Regionalliga ein sehr, sehr großer. Aber wie schon gesagt: wir sind mit unserem Nachwuchs sehr zufrieden. Nichtsdestotrotz kann man für die Zukunft nichts ausschließen.“

Ingo Preuss, Nachwuchsleiter Borussia Dortmund: „Darüber haben wir in Dortmund schon vor zwei oder drei Wochen gesprochen. Über die Sichtweise der Leverkusener kann ich mir kein Urteil erlauben, aber für uns ist das aktuell kein Thema. Denn wir sehen unsere U23 als wichtige Durchgangsstation für die jungen Spieler, die nach der U19 manchmal noch Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Außerdem würden wir großen Vereine dann doch mehr oder weniger die Jugendarbeit für die Zweit- und Drittligisten machen. Ich habe hier jedenfalls noch keine Stimmen gehört, die das befürworten.“

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