Anfang Dezember letzten Jahres stellte sich der in der Hinrunde vereinlose Deutsch-Tunesier bei KFC-Coach Eric van der Luer im Probetraining vor und konnte überzeugen. Nach den ersten Gesprächen schaltete sich aber Fortuna Köln in den Vertragspoker ein und verpflichtete den 26-jährigen zum Start der Rückserie. Dahmani: "Ich hatte in Uerdingen trainiert und einen positiven Eindruck hinterlassen, wir kamen ins Gespräch. Plötzlich zeigte sich aber auch Fortuna stark interessiert. Und dann geht man natürlich eher zu einem Aufstiegs- als zu einem Abstiegskandidaten."
Gut möglich, dass nicht nur die Tabellensituation ein entscheidender Faktor für den Wechsel zum Vorgebirgstor war. Denn bereits von 2008 bis 2012 schnürte Dahmani die Fußballschuhe für die Fortuna und kannte aus dieser Zeit bereits Trainer Uwe Koschinat, der große Stücke auf den wendigen Rechtsfuß hält. Am Ende der Saison 2011/2012 suchte Dahmani eine neue Herausforderung und schloss sich dem Ligakonkurrenten Viktoria Köln an, wo sein Vertrag nach einem Syndesmosebandriss nach Ablauf der Spielzeit nicht verlängert wurde. Nachdem er sich während der Hinrunde der laufenden Saison privat fit hielt, spielte er sich jetzt bereits nach vier Partien wieder zurück in die Startelf der Fortunen.
Beim Spiel in Uerdingen am Dienstag Abend blieb Dahmani bei zwei Großchancen ohne Fortune vor dem gegnerischen Tor. Den ersten Ball setzte er aus halblinker Position an den Pfosten, Mitte der zweiten Halbzeit lief er ohne jede Gegenwehr der Uerdinger Innenverteidigung auf KFC-Keeper Robin Udegbe zu, der aber die Ruhe behielt und gekonnt parierte. Die gute Laune nach dem wichtigen 2:0-Auswärtssieg ließ sich der 26-jährige deshalb aber nicht vermiesen: "Es lief echt ein wenig blöd für mich. Den ersten Ball wollte ich unbedingt in die lange Ecke schieben, aber dann prallt der Ball unglücklich gegen den Pfosten, beim Zweiten war ich mir sicher, dass ich ihn reinmache, aber dann war der Torwart schon da. Ist aber auch nicht so schlimm, schließlich haben wir hier absolut verdient gewonnen und drei ganz wichtige Punkte geholt."
"Wir dürfen nur auf uns schauen"
Obwohl die Fortunen den Vorsprung auf Verfolger Lotte durch den Sieg wieder auf fünf Punkte ausbauen konnten, mahnt Dahmani im Aufstiegskampf zur Vorsicht: "Der Aufstieg ist jetzt natürlich das absolute Ziel. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und dürfen nicht darauf schauen, was Lotte macht. Letzten Samstag haben wir ja schließlich auch wieder gepatzt." Gegen die Zweitvertretung des FC Schalke 04 haben die Fortunen am kommenden Samstag die große Chance, Lotte weiter auf Distanz zu halten. Und vielleicht kommt bei Hamdi Dahmani ja dann schon das Glück beim Torabschluss zurück.