Der KFC befindet sich mitten im Abtsiegskampf und muss verdammt aufpassen, dass es nach nur einem Jahr nicht wieder auf die Dörfer nach Kapellen-Erft, Sonsbeck und Uedesheim geht. "Darauf habe ich wirklich gar keinen Bock mehr", betont Boss "Lakis" immer wieder.
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Doch ob jemand Lust auf die Niederungen der Fünftklassigkeit hat oder nicht bestimmen immer noch die 90 Minuten auf dem Rasen. In 18 Spielen bewiesen die Uerdinger Kicker bislang, dass sie doch Lust auf die Oberliga verspüren. Zu wenig Elan, Esprit und manchmal durchaus auch Leidenschaft bekamen die Anhänger der Blau-Roten von ihren Idolen zu sehen.
Einer von dem die KFC-Fans noch ein Stück mehr erwarten, obwohl er allein von den Zahlen her eine ordentliche Saison spielt - 17 Einsätze, sechs Tore - ist Issa Issa. In der vergangenen Spielzeit war der libanesische Mittelfeld-Stratege mit 30 Buden in 37 Spielen noch DER Aufstiegsheld. Doch eine Liga höher sieht das ein wenig anders aus. Auch Issa, der im März 30 Jahre alt wird, ist selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass auch er viel mehr kann, als das, was er in den abgelaufenen 18 Spielen gezeigt hat. "Darüber brauchen wir überhaupt nicht zu sprechen. Wir alle wissen doch, dass es eine Scheiß-Hinrunde war. Ich habe mir persönlich auch viel mehr vorgenommen. Doch ich spiele auch nur so gut, wie es die Mannschaft erlaubt. Und leider lief es bei uns einfach nicht", sagt Issa.
Für die sportliche Misere macht der ehemalige libanesische Nationalspieler nicht nur sportliche Gründe verantwortlich. "Sehr wenige sehen die Menschen in uns Spielern. Die Fans denken oft, dass wir auch als Viertligaspieler zu viel Geld verdienen und dafür zu wenig Leistung bringen. Doch das ist nicht so. Wir sind keine Maschinen. Wenn es einem Menschen im Privatleben dreckig geht, dann kann auch der beste Fußballer seine Leistung nicht abrufen. Bei uns war das in diesem Jahr bei vielen der Fall", sagt Issa und wird deutlicher: "Ich habe meinen geliebten Vater nach schwerer Krankheit verloren. Der Trainer musste nach vielen schweren Wochen und Monaten seine Mutter aufgeben, die gestorben ist. Giannis Alexiou war mit seinem Kopf immer bei seinem schwerkranken Sohn im Krankenhaus. Glücklicherweise ist die Geschichte gut ausgegangen. Ich könnte noch drei, vier Spieler auflisten, die ebenfalls große private Probleme hatten. Das alles sollte man nicht unterschätzen. Wenn der Kopf nicht frei ist, dann machen auch die Beine nicht mit."
Geht es nach Issa, dann wird das Spieljahr 2014 einen positiven Ausgang für den KFC haben: "Die ganzen privaten Sorgen vergehen mit der Zeit. Wir feiern Weihnachten, bekommen die Köpfe etwas frei und greifen im neuen Jahr voll an. Ich glaube an den Trainer, die Mannschaft, die Fans. Der KFC Uerdingen ist ein toller Verein, der mit Sicherheit nicht in die Oberliga gehört. Und wir werden alles, wirklich alles daransetzen, dass wir uns im Mai 2014 alle gemeinsam über den Klassenerhalt freuen."