Fußball verkehrt. So muss sich der Bochumer Sieg für Velbert-Trainer Hans-Günter Bruns angefühlt haben. Nach der „vielleicht besten Saisonleistung“ seiner Mannschaft gab es am Ende wieder keine Punkte. Bruns: „Bei uns kann man langsam sagen: Und täglich grüßt das Murmeltier. Wir sind schon seit Wochen in einer guten Verfassung. Unterm Strich haben wir aber wieder mal verloren.“
Das Zünglein an der Waage war dabei wieder einmal VfL-Stürmer Sven Kreyer, der erst einen Freistoß aus 25 Metern unhaltbar in die Maschen drosch (11.) und kurz vor Ende per Elfmeter die Partie zugunsten der Bochumer entschied (86.). „Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft, aber die bessere Mannschaft hat diesmal verloren“, resümierte Bruns. In einem insgesamt fairen Spiel führten ausgerechnet zwei Standardsituationen sein Team auf die Verliererstraße. „Ansonsten hatten die doch keine Torchance. Das ist für mich einfach unfassbar.“
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Auch Heimtrainer Dariusz Wosz konnte nicht abstreiten, dass die Vorstellung seiner Mannschaft – Kreyer ausgenommen – nicht wirklich überzeugend war: „Das war ideenlos und körperlos. Teilweise sogar arrogant. Wenn wir am Wochenende so gegen Wattenscheid auftreten, kriegen wir drei, vier, fünf Stück. Wir müssen uns steigern, auf jeder Position.“
Dass sich seine Mannschaft trotz der Führung fast noch um den Sieg brachte, war für Wosz völlig unverständlich: „Uns fehlt es einfach an Ruhe, dass wir so eine Führung auch mal verwalten. Im Gegenteil: Wir werden noch hektischer. Die zweite Halbzeit war dann noch schlimmer als die erste – eine Vollkatastrophe eben.“ Es bleibt dem Coach wohl nur zu wünschen, dass Sven Kreyer weiterhin nicht aufzuhalten ist.